Ackerbauer des Jahres: Diese drei Landwirte stehen im Finale


Sonderkulturanbau in Hessen, Regenerative Landwirtschaft an der Ostsee und kluger Ackerbau mit Zwischenfrüchten und Untersaaten an der Nordsee - diese Landwirte stehen auf der Shortlist des CeresAward 2023 in der Kategorie Ackerbauer.
Der CeresAward geht in die zehnte Runde. In insgesamt zehn Kategorien werden im Jubiläumsjahr 2023 wieder die findigsten Landwirte des Landes bzw. des deutschsprachigen Raumes ausgezeichnet. Nun steht die Shortlist mit allen Finalisten steht fest.
Im Juni starten nun die Betriebsbesuche durch die Juroren des CeresAward. Die Jury besteht aus Experten der agrarheute-Redaktion und aus Vertretern von Agrar-Unternehmen und Verbänden. Im Herbst wird dann die begehrte Trophäe in Berlin verliehen.
Das sind die Finalisten in der Kategorie Ackerbauer:
Andreas Damm aus Frankfurt Bergen-Enkheim (Hessen)
Von Sonderkulturen und Sonderwünschen
Andreas Damm kennt seine Kunden genau. Sein Ackerbau vor den Toren Frankfurts orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Leute. Er baut nur an, was sich ideal im Hofladen oder über den regionalen Handel veräußern lässt. Im Augenblick sind das vor allem Kartoffeln (80 ha), Zwiebeln (10 ha), Spargel (12 ha) und Erdbeeren (10 ha) sowie Winterweizen und Zuckerrüben.
Die Nähe zur Metropolregion Frankfurt ist dabei Fluch und Segen. Während die Lage die Flächenbewirtschaftung erschwert, sorgt sie gleichzeitig für Zulauf im Hofladen und schafft Kundennähe. Auf seinen knapp 300 ha setzt der Ackerbauer auf eine ausgewogene Fruchtfolge. Der 54-jährige Betriebsleiter ist vor allem für die Führung der 25 Mitarbeiter zuständig, koordiniert die Betriebsentwicklung und kümmert sich um Aussaat und Pflanzenschutz.
Matthias Zeitke aus Lüssow (Mecklenburg-Vorpommern)
Regenerativ an der Ostsee
Seit der Hofübernahme hat Mathias Zeitke den Betrieb in Lüssow bei Rostock neu ausgerichtet. Pflug und Grubber sind verbannt. Auf seinen 500 ha verzichtet der 40-Jährige gänzlich auf Bodenbearbeitung und setzt auf Regenerativen Ackerbau mit Weizen, Gerste, Mais, Raps und Zwischenfruchtmischungen. Letztere werden von Schafen abgefressen und niedergetrampelt, die Fläche wird durch die Tiere natürlich gedüngt. Dieses sogenannte „Mob Grazing“ soll den Acker vor Trockenheit und Erosion schützen.
Zeitke nutzt außerdem Cultan-Dünger; den Einsatz von Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln hat er stark reduziert. Dadurch hat sich wieder Niederwild angesiedelt und die Bodenfruchtbarkeit steigt. In der Regenerativen Landwirtschaft zählt Zeitke zu den Pionieren.
Markus Mushardt aus Cuxhaven-Altenbruch (Niedersachsen)
Mission Miteinander
Vernetzung ist für Markus Mushardt ein tägliches Ziel. Da ist sein ständiger Wissensdurst auf der einen Seite, und auf der anderen der Drang, das Gelernte an möglichst viele Kollegen weiterzugeben – sodass sich die Landwirtschaft erfolgreich und nachhaltig weiterentwickeln kann. Der 31-Jährige gibt deshalb u.a. auf Instagram regelmäßig Einblicke in seinen Ackerbau.
Auf knapp 300 ha nahe Cuxhaven wachsen Weizen, Gerste, Hafer, Raps und Leguminosen mit Zwischenfrüchten und Untersaaten in einer raffinierten Fruchtfolge. Der Betrieb befindet sich auf dem Weg in die Regenerative Landwirtschaft mit Direktsaat und Einsparung von Diesel, Mineraldünger und Pflanzenschutz sowie Bodenschonung. Als Vermieter von mehreren Ferienwohnungen sucht der Landwirt und Lohnunternehmer den Kontakt zum Verbraucher.
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