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CeresAward-Sieger im Podcast

Ackerbauer des Jahres: „Fixe Fruchtfolge ist mir zu starr“

Bodenanalyse, Spatenprobe, Nmin-Werte und Wetter entscheiden bei Ackerbauer Valentin Seiringer über die Fruchtfolge.
am Freitag, 07.04.2023 - 05:30 (Jetzt kommentieren)

Valentin Seiringer aus Österreich baut Mais, Soja, Hanf und Zwischenfrüchte an. Im Gespräch erklärt er wie.

Valentin Seiringer hat es sich abgewöhnt, in fixen Fruchtfolgen zu denken. „Weil mir das zu starr und wenig flexibel ist“, sagt der Ackerbauer des Jahres 2022 in der neuen Podcastfolge „Boden&ständig“ des Landmaschinen-Herstellers Lemken. Seiringer pflanzt auf seinem Marktfruchtbetrieb in Niederösterreich Mais, Soja und Hanf an. Zwischen diesen Sommerungen setzt er auf winterharte Zwischenfrüchte wie Getreide, Wicken, Erbsen, Winterackerbohnen oder Rübsen. Doch manchmal werden diese Zwischenfrüchte ganz spontan zu Optionsfrüchten.

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Als Marktfruchtbetrieb kann er sich Spontaneität leisten

Im Frühling schaut sich Seiringer dann den Bestand an und entscheidet kurzfristig, was er stehenlassen und dreschen will. „Ich gehe dabei nach der Bodenanalyse, der Spatenprobe, den Nmin-Werten und dem Wetter bzw. der Feuchte und frage mich: was passt jetzt dahin?“ Als Marktfruchtbetrieb könne er sich eine solche Vorgehensweise leisten. „Da bin ich schmerzbefreit“, sagt der 24-Jährige. Für Tierhalter, die eine bestimmte Futtermenge ernten müssen, ist so eine Spontaneität dagegen oft schwer umsetzbar.

Jetzt reinhören: Die ganze Podcast-Folge mit dem Titel „Hanf, Kompost & Koralin – der Ackerbauer des Jahres ist zu Gast“ (Link am Ende des Artikels). Darin erklärt der Bio-Landwirt außerdem, wie sich österreichischer Kompost von dem aus Deutschland unterscheidet, beschreibt aus seiner Sicht die Vor- und Nachteile vom Hanfanbau und wie die schonende Bodenbearbeitung mit einer Kettenscheibenegge funktioniert. Außerdem erklärt der Biolandwirt, warum er sich lieber „nur“ als Landwirt bezeichnet und erzählt, was sich hinter seinem Fokus Bodenaufbau verbirgt.

Im Austausch mit der CeresAward-Jury hat Seiringer extrem viel gelernt

Vergangenes Jahr hat der Österreicher den CERES AWARD gewonnen und darf sich seitdem Ackerbauer des Jahres nennen. Die Auszeichnung wird jedes Jahr in verschiedenen Kategorien verliehen, darunter auch zum Beispiel Rinderhalter, Junglandwirt oder Energielandwirt des Jahres. Die Bewerbungsfrist für 2023 läuft noch bis Sonntag, 23. April.

„Der Besuch der Jury war das Schönste am CeresAward“, erzählt Valentin Seiringer im Podcast-Gespräch mit Agrarbloggerin Carina Dünchem und Agrarwissenschaftler Johannes Kisters. „Es war ein total netter Tag, an dem auch ich extrem viel gelernt habe.“ Die Experten-Jury bestehend aus Vertretern des Kategorie-Sponsors Lemken, dem Verband der Landwirtschaftskammern sowie der Redaktion von agrarheute trafen am Morgen auf dem Betrieb Seiringer ein und fuhren erst gegen Abend wieder. Einfach weil die Gespräche so spannend waren, erinnert sich Seiringer gerne zurück.

Bewerbung für den CeresAward am Tag vor Einsendeschluss ausgefüllt

Ein weiteres Highlight sei dann die Verleihung in Berlin im vergangenen Oktober gewesen, bei der sich der junge Landwirt mit Berufskollegen und Branchenvertretern austauschen konnte. Ein Glück, dass der Ackerbauer damals einen Tag vor Annahmeschluss den Bewerbungsbogen für den CERES AWARD noch eingereicht hatte. „Ich habe hastig mein Betriebskonzept zusammengeschrieben mit dem Hinweis, wenn ihr mehr wissen wollt, kommt halt vorbei.“ Und dann ging Eins ins Andere.

Jetzt bewerben für den CeresAward 2023 in sieben Kategorien

Bewerben Sie sich jetzt ganz einfach online für den CERES AWARD 2023 in den Kategorien Ackerbau, Geflügelhaltung, Rinderhaltung, Schweinhaltung, Junglandwirt, Unternehmerin und Energielandwirt. Und gewinnen Sie nicht nur ein attraktives Preisgeld, sondern vor allem wertvolle Kontakte in die Branche, neue Eindrücke und spannende Austausch-Gespräche mit der Jury und anderen Experten.

Bei der CERES AWARD-Gala in Berlin sind sich auch die drei Gesprächspartner im Podcast persönlich begegnet und haben den Abend in bester Erinnerung.

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