Landwirtschaftliche Böden sind stark mit Mikroplastik belastet. Das ergab eine Analyse der TU Berlin. Darin haben die Wissenschaftler die Ergebnisse von 23 Studien aus mehreren Ländern untersucht.
International gesehen zeigte sich, dass ausgebrachte Klärschlämme die Hauptursache der Kontamination sind. Eine weitere wichtige Ursache für Kunststoffpartikel im Boden sind Mulchfolien. Insgesamt sind Eintragsquellen in der Landwirtschaft aber vielfältig. Auch Reifenabrieb, Müll und Bewässerung tragen zu der Belastung bei.
Je näher die Stadt, desto mehr Mikroplastik
Mikroplastik bezeichnet Kunststofffetzen und -partikel, die kleiner als 5 mm sind. Laut den Untersuchungen sind pro Kilogramm Boden 4,5 Milligramm davon eine übliche Konzentration auf den untersuchten Flächen. Das sind rund 13.000 Kunststoffteilchen pro Kilogramm Erde.
In den betrachteten Untersuchungen waren kaum Unterschiede zwischen den westlichen Industriestaaten und Entwicklungsländern feststellbar. Es zeigte sich aber: Je näher die untersuchten Flächen an Städten und Siedlungen lagen, desto größer war die Belastung der Böden.
Kunststoffe schädigen Regenwürmer
Nach Angaben der Wissenschaftler ist bei den festgestellten Mengen Mikroplastik bereits eine Schädigung des Bodenlebens möglich. Besonders gefährlich seien die besonders kleinen Plastikfetzen, in einer Größenordnung von 0,1 mm.
Regenwürmer und andere Bodenlebewesen nehmen die Partikel mit der Nahrung auf. In der Folge bekommen sie laut den Berliner Wissenschaftlern Probleme mit Wachstum und Fortpflanzung. Dadurch verändert sich die mikrobielle Aktivität im Boden.
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