"Angesichts der akuten Bedrohung unserer Bergregionen durch den Klimawandel müssen wir europaweit künftig noch schneller, gezielter und effektiver mit dem Aufbau von Mischwäldern vorankommen", sagte Forstminister Helmut Brunner in München. Vor allem auf EU-Ebene bestehe dringender Handlungsbedarf.
So fordern die Unterzeichner unter anderem die weitere Förderung investiver Maßnahmen zur Stabilisierung der Schutzwälder, aber auch die verbesserte Betreuung der urbanen Waldbesitzer und mehr Gelder für Forschung, Entwicklung sowie Aus- und Fortbildung.
Bergregionen durch Klimawandel akut gefährdet
Dem Minister zufolge gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Temperaturen im Alpenraum doppelt so schnell ansteigen wie im globalen Durchschnitt. Diese Entwicklung erhöhe das Risiko von Naturgefahren wie Stürmen, Hochwasser und Muren und beeinträchtige außerdem die Schutzfunktion der Bergwälder.
Brunner: Ein intakter Bergwald ist unerlässlich
Ein intakter Bergwald ist laut Brunner aber für einen bewohnbaren Alpenraum unerlässlich, denn: "Der Bergwald ist das stabilisierende Rückgrat für den gesamten Siedlungs- und Wirtschaftsraum." Europaweit lebt jeder Fünfte in bewaldeten Berggebieten und jeder Dritte im unmittelbar angrenzenden Flachland. Der Freistaat engagiert sich nach Aussage des Ministers schon seit Jahrzehnten für den Bergwald: Seit fast 25 Jahren gibt es in Bayern ein Schutzwaldsanierungsprogramm, 2008 wurden die Anstrengungen im Rahmen einer "Bergwaldoffensive" noch einmal verstärkt.
Projekt "Waldinformationssystem Nordalpen"
Als Musterbeispiel für länderübergreifende Zusammenarbeit bezeichnete Brunner auch das "Waldinformationssystem Nordalpen": Gemeinsam mit Partnern aus Tirol und Salzburg werden hier umfangreiche Informationen über Wuchsbedingungen und Risikopotenziale der Bergwälder zusammengestellt. (pd)
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