Die Beifuß-Ambrosia ist eine unscheinbare Pflanze. Und doch zählt sie zu den gefürchtesten Neophyten in Deutschland. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und ist mittlerweile in vielen Bundesländern etabliert. Ihr Pollen macht Allergikern zu schaffen. Schon wenige Pollen pro Kubikmeter Luft reichen, um eine Reaktion bis hin zu Asthma auszulösen. Damit kostet Ambrosia allein in Deutschland nach einer vom Umweltbundesamt erstellten Studie zwischen 17 und 47 Millionen Euro im Jahr.
Ambrosia sehr erfolgreich in Kulturen und an Feldrändern
Ambrosia ist auch deswegen so nervig, weil es sich um eine Pionierpflanze handelt, die schnell große Bestände bilden kann. Ideale Lebensräume findet der Korbblüter auf Brachen oder an Feldrändern. Doch auch in Kulturen kann Ambrosia zur Plage werden; so findet sie sich in Mais-, Lupinen- und Erbsenfeldern. Sogar für Zuckerrüben kann sie eine Konkurrenz darstellen. Damit sind gerade auch Landwirte von den aggressiven Pollen betroffen.
Egal ob mechanisch und chemikalisch - Bekämpfung der Ambrosia ist schwierig
Die Ambrosia zurückzudrängen, gestaltet sich schwierig. Abgemähte Pflanzen können sich regenerieren und sogar noch Samen bilden. Die Samen sind über Jahrzehnte keimfähig. Durch ihre Verwandtschaft mit der Sonnenblume ist sie in Sonnenblumenkulturen noch schwerer zu bekämpfen. Deswegen ist das konsequente Beobachten und Entfernen der Ambrosie unbedingt notwendig. Einzelpflanzen oder kleinere Horste sollten mit Wurzel ausgerissen werden. Dafür ist es ratsam, Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Staubmaske zu tragen. Die ausgerissenen Pflanzen gehören anschließend in den Restmüll - nicht auf die Miste oder den Kompost!
Auch das Hacken im Zwei-Blattstadium ist erfolgversprechend. Genauso wie Mulchen oder Mähen, um zumindest die Samenproduktion zu verhindern.
Gefahr von Resistenzen - auch gegen Glyphosat
In Kulturen ist das Ausreißen zu mühsam, hier braucht es die chemische Keule. Doch langfristige Versuche und erfolgreiche Strategien gibt es in Deutschland noch nicht. Obendrein drohen Resistenzen; in Nordamerika erwies sich ein Feld, auf dem Ambrosia wuchs, als resistent gegen die zehnfache normale Dosis Glyphosat, so das Julius Kühn-Institut in einem Papier zur Ambrosia. Das Institut schreibt weiter: „Die für die Bekämpfung von Ambrosia verwendbaren Chemikalien sind durch Regelungen auf Länder-, Regional- und lokaler Ebene beschränkt.“
Folgende chemikalischen Mittel eignen sich zur Bekämpfung von Ambrosia
Nichtsdestotrotz haben verschiedene Forschungseinrichtungen Ideen und Empfehlungen herausgegeben. Alle gehen aber davon aus, dass die Bekämpfung prinzipiell schwierig ist. Die Kombi von blatt- und bodenaktiven Mitteln könnte notwendig sein. So hat beispielsweise die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Präparate gegen Ambrosia getestet. Allerdings im Gewächshaus. Dabei zeigte sich, dass bei Vorauflaufbehandlungen folgende Präparate den Auflauf der Ambrosia-Pflanzen stoppen konnten.
- Click,
- Arelon Top und
- Sencor WG
„Die Behandlung im frühen Nachauflauf (BBCH 12–14 der Ambrosia) war mit der Mehrzahl der geprüften Herbizide sehr effektiv“, so die Landesanstalt. Die 4-HPPD-Hemmer Callisto und Clio wirkten dabei am besten. Schlechter sah es bei weit entwickelten Pflanzen aus: Hier erzielten nur Grünlandherbizid Simplex und das nicht selektive Herbizid Roundup UltraMax eine befriedigende beziehungsweise gute Wirkung.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.