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Agrarhandel

Argentinien exportiert Weizen und Mais ab jetzt zollfrei

am Montag, 21.12.2015 - 10:30 (Jetzt kommentieren)

Jetzt ist es soweit. In Argentinien müssen für Weizen, Mais sowie Sonnenblumen und Fleisch keine Ausfuhrsteuern mehr gezahlt werden. Die Angst vor einer Überflutung des Marktes und sinkenden Preisen steigt.

Bereits Anfang Dezember haben wir darüber berichtet, wie sich das Wahlergebnis in Argentinien auf die internationalen Märkte auswirkt. Jetzt hat die frisch vereidigte Staatsregierung die Ausfuhrabgaben auf mehrere Agrarprodukte abgeschafft und außerdem den Devisenhandel freigegeben, was zu einer kräftigen Abwertung der Landeswährung führte.

Preisdruck an der Terminbörse

Das offizielle Amtsblatt hat am Mittwoch den 16.12. veröffentlicht, dass Agrarexporteure in dem südamerikanischen Land ab sofort keine Ausfuhrsteuern mehr auf Weizen, Mais, Sonnenblumen, Sorghumhirse und Fleisch zahlen müssen.

Jetzt gibt es für alle Akteure am Markt einen einheitlichen Kurs des Peso zum US-Dollar. Mit der Maßnahme ging bis Freitag eine Abwertung der Landeswährung um rund 40 Prozent einher. An der Chicagoer Terminbörse für Agrarprodukte sorgten die argentinischen Exporterleichterungen nur zwischenzeitlich für Preisdruck.

Nachbarländer befürchten Schwemme von Agrarprodukten

In den südamerikanischen Nachbarstaaten reagierte man indes besorgt auf die argentinischen Maßnahmen zur Exportsteigerung. Der bolivianische Bauernverband (Camára Agropecuaria de Oriente - CAO) befürchtet, dass argentinische Agrarprodukte Bolivien „überschwemmen“ werden. Die heimischen Erzeuger werde das hart treffen, weil die von ihnen erzielten Preise bereits jetzt schlecht seien.

In Brasilien rechnet die Allianz der Landwirtschaft und Viehhaltung (Confederacão de Agricultura e Pe- cuária do Brasil - CNA) auch mit zunächst negativen Konsequenzen für die heimischen Agrarexporteure aufgrund der jetzt stärkeren Konkurrenz aus Argentinien. Langfristig könne Macris Politik aber positiv für Brasilien und den gesamten Mercosur sein. Wenn sich die argentinische Wirtschaft erhole, sei das von Vorteil für den gesamten Staatenblock. Dann sei eine engere Zusammenarbeit möglich, etwa bei der Erschließung neuer Exportmärkte.

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