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Ackerbauprojekt

Bäume auf den Acker: Landwirte testen Agroforsten

Agroforstsysteme gestalten die Landschaft
am Montag, 03.04.2023 - 05:00 (1 Kommentar)

Diese Frage soll im Projekt „Bäume auf den Acker“ geklärt werden, einem bundesweiten Netzwerk von Demonstrationsbetrieben zur Agroforstwirtschaft. Landwirtschaftliche Betriebe benötigen zunächst Sensibilisierung, Aufklärung und Beratung bezüglich der Potenziale von Agroforstsystemen und den Chancen, die sich standortangepasst für ihren Betrieb ergeben.

Erosionsverminderung durch dauerhafte Gehölzstrukturen

Agroforstwirtschaft, die Integration von Bäumen in die landwirtschaftliche Fläche (Acker, Wiese oder Weide), verbindet zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile. Dies gilt nicht nur vorrangig für die Biodiversität (Biotopzunahme, -kontinuität und -vernetzung durch Landschaftsstrukturen), sondern auch für Kohlenstoffbindung, Erosionsschutz und Wasser-und Nährstoffrückhaltung.

Agroforst-Projekt zum Erfahrungsaustausch

Agroforstsystem im Herbstaspekt am Standort Gut Wilmersdorf

Im Projekt „Bäume auf den Acker“ sollen mindestens 15 Betriebe in ganz Deutschland zur Agroforstwirtschaft individuell beraten werden, um möglichst vielfältige Systeme umsetzen zu können. Darüber hinaus sollen weitere Betriebe durch Vorträge und Austausch mit anderen Landwirten das Kennenlernen der Agroforstwirtschaft ermöglicht werden. Das Projekt läuft vom 1. September 2022 bis zum 31. August 2024, das Finanzvolumen beträgt 479.000 €. Ziel des Projekts ist es, nicht nur über Agroforstsysteme zu informieren, sondern auch Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und auch Multiplikatoren zu gewinnen, die das Wissen über die positiven Auswirkungen von Agroforstsystemen weitertragen. Weiter wird im Projekt umfassendes Bildungs- und Lehrmaterial zur Biodiversitätsförderung in Agroforstsystemen entwickelt.

Biodiversität, Kohlenstoffspeicherung und weitere Bodenparameter

Die wissenschaftliche Begleitforschung konzentriert sich auf die Aspekte Biodiversität, Kohlenstoffspeicherung und weitere Bodenparameter in Agroforstsystemen. Der multidisziplinäre Forschungsansatz wird mit einem „Citizen Science“ Konzept untermauert (Citizen Science beschreibt einen Ansatz, bei dem wissenschaftliche Erkenntnisse von Personen, die nicht hauptberuflich in der fachzugehörigen Wissenschaft tätig sind, mit oder ohne Beteiligung von hauptamtlich Forschenden, gewonnen werden). Durch diese Vorgehensweise können nicht nur viele Betriebe wissenschaftlich begleitet, sondern auch ökologisches Praxiswissen mit der beteiligten Bevölkerung ausgetauscht werden.

Vorträge und Informationsveranstaltungen rund um Agroforsten

Insbesondere die Einbeziehung von Bürgerwissenschaftlern beim Monitoring der Agroforstsysteme kann interessierten Verbraucher und Verbraucherinnen die Landwirtschaft und insbesondere die Agroforstwirtschaft näherbringen. Durch Vorträge und Informationsveranstaltungen, sowie durch die Vernetzung mit themenverwandten Akteuren werden mehr und mehr Multiplikatoren gewonnen, die das Wissen über die positiven Auswirkungen von Agroforstsystemen weitertragen. Ebenso wird im Rahmen des Projektvorhabens umfassendes Bildungs- und Lehrmaterial zur Biodiversitätsförderung in Agroforstsystemen entwickelt.

Die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien startet mit einer zweijährigen Planungsphase, deren Ergebnisse in einem Folgeprojekt genutzt werden sollen, das bundesweite Netzwerk der Agroforstbetriebe aufzubauen.

Mit Material von BfN

Naturschutz: So setzt Jochen Hartmann auf Agroforsten und Blühstreifen

Der Beitrag „Agroforstwirtschaft – Bäume auf den Acker“ ist zuerst erschienen bei Forstpraxis.

Kommentar

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