Noch dürfen sie nicht miteinander reden
Sobald BASF den Erwerb der von BCS abzugebenden Geschäfte abgeschlossen hat, kann die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern erfolgen. „Bis dahin dürfen wir Monsanto noch nicht geschäftlich führen“, erklärte Schramm weiter. „Ich gehe davon aus, dass wir in zwei Monaten miteinander reden dürfen.“
Im obersten Management wird es einen Austausch beider Unternehmen geben, also sowohl Manager aus Monheim nach St. Louis wechseln als auch umgekehrt.
Gemüsesparte geht nicht an KWS
Auch die Bayer-Saatgutsparte für Gemüse unter dem Namen Nunhems wird offenbar an BASF verkauft. Das bestätigte Bayer-Geschäftsführer Schramm auf Nachfrage von agrarheute. Eine BASF-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Zuletzt hatte die KWS Saat SE Interesse an diesem Geschäftszweig bekundet.
Die erst zur Agritechnica 2017 ins Leben gerufene Digitalsparte Xarvio muss Bayer ebenfalls an BASF abgeben, behält aber Lizenzen an den Technologien.
Zur kritischen gesellschaftlichen Diskussion im Zusammenhang mit dem Monsantokauf sagte Schramm: „An unseren Nachhaltigkeitszielen werden wir genauso entschlossen arbeiten wie an unseren Finanzzielen. Wir verpflichten uns dazu, die höchsten ethischen Standards einzuhalten. Dazu gehört auch eine Intensivierung des Dialogs mit der Gesellschaft.
Pflanzenschutzmarkt rückläufig
Die Wetterextreme der letzten Monate zeigen sich auch im Pflanzenschutzeinsatz. Viele Behandlungen fielen im Herbst aus und mussten ins Frühjahr verschoben werden.
So ist etwa bei den Getreideherbiziden fürs Frühjahr ein Umsatzplus von 10 Prozent zu verzeichnen. Konkrete Zahlen über Einbußen nannte der Bayer-Mann nicht.
Die Blütenwelke beim Raps reduzierte den Insektizideinsatz in dieser Kultur. Maisherbizide wurden früher nachgefragt als im Vorjahr. Der Trockenmonat Mai führte zu deutlich reduziertem Fungizideinsatz im Getreide.
Realitätsferne Zulassungspraxis
Bayer-Geschäftsführer Schramm beklagte einmal mehr die Abkehr von der wissenschaftsbasierten Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln.
An deren Stelle trete die mögliche, theoretische Gefahr des unverdünnten Wirkstoffs, unabhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit. „Die EU hat damit das Prinzip des Paracelsus – die Dosis macht das Gift – auf den Kopf gestellt.“
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