Die Entscheidung betrifft neben dem auf Dicamba basierten Unkrautvernichter XtendiMax von Bayer auch Engenia von BASF sowie FeXapan des US-Konzerns Corteva. Bayer und BASF stimmen mit dem Urteil nicht überein und prüfen jeweils die nächsten Schritte, wie Sprecher beider Dax-Konzerne der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagten.
Abhängig von den Maßnahmen der EPA und davon, ob das Urteil erfolgreich angefochten werde, gehe es nun darum, die Auswirkungen auf die Kunden in den USA in dieser Saison so gering wie möglich zu halten, betonte der Bayer-Sprecher weiter. Denn Landwirte dürfen die Herbizide nicht länger verwenden. Über finanzielle Auswirkungen für den Konzern lasse sich derzeit noch nichts sagen.
Zulassung wurde erst 2018 verlängert
Die EPA hatte die Zulassung für die betreffenden Dicamba-Produkte erst gegen Ende 2018 kurz vor dem Auslaufen der alten Genehmigung mit Einschränkungen verlängert. Dicamba sorgte damals für negative Schlagzeilen, weil der Wind das Mittel auf Felder wehte, auf deren Pflanzen Schaden nahmen. Wegen der Schäden auf Nachbarfeldern fordern zahlreiche Bauern Schadenersatz.
Erst im Februar 2020 hatte eine US-Jury Bayer und BASF in einem solchen Rechtsstreit zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt. Insgesamt sollen die beiden Unternehmen einem Pfirsichbauern aus Missouri 265 Millionen US-Dollar zahlen. Er beschuldigt die Konzerne, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen. Sowohl Bayer als auch BASF kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Dicamba schon seit 1967 im Einsatz
Dicamba ist schon seit 1967 im Einsatz und wurde von dem mittlerweile von Bayer geschluckten US-Saatgutkonzern Monsanto vertrieben, auch da der Verkaufsschlager Glyphosat bei der Bekämpfung bestimmter Unkräuter wegen entstandener Resistenzen teils weniger wirksam wurde.
Die Zulassung der nun vom Verbot betroffenen Dicamba-Variante endet derweil ohnehin im Dezember 2020. Aktuell läuft ein Zulassungsverfahren für die folgenden Jahre. Bayer hofft auf eine Zulassungsentscheidung im Herbst.
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