Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in München mitteilte, hat er die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft damit beauftragt, eine Strategie zu entwickeln, wie die bayerische Landwirtschaft unabhängiger von Eiweiß-Importen werden kann. Gleichzeitig hat der Minister einen Dialog aller Verantwortlichen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Handels und der Verbraucher angeregt. Bereits in Kürze will Brunner ein Spitzengespräch ansetzen und zu einer Fachkonferenz einladen.
"Ein solches Vorhaben kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen", so Brunner. Seinen Angaben zufolge sind in Bayern angebaute Eiweißpflanzen frei von Gentechnik und leisten durch regionale Kreisläufe einen Beitrag zum Klimaschutz. Eine vermehrte heimische Eiweißproduktion komme damit den heutigen Erwartungen der Verbraucher entgegen. Ersten Ergebnissen der Forschung zufolge bestehen laut Brunner erhebliche Potentiale für einen Ausbau der Versorgung mit heimischem Futtereiweiß.
Auf Soja-Import verzichten
Unter entsprechenden Rahmenbedingungen könnte danach langfristig die bayerische Rinderhaltung in erheblichem Umfang auf den Import von Soja verzichten. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft führt in diesem Zusammenhang bereits verschiedene Fütterungsversuche bei Monogastern (Schwein und Geflügel) und Wiederkäuern (Rind und Schaf) mit Fragestellungen zur Eiweißversorgung durch. Weiteren Forschungsbedarf sieht der Minister auch in den Bereichen Züchtung und Anbau sowie Konservierung von Eiweißpflanzen. (pd)
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