"Die Analyse der zahlreichen neuen Dokumente ergibt keine Hinweise auf eine krebserzeugende, reproduktionsschädigende oder fruchtschädigende Wirkung durch Glyphosat bei den Versuchtstieren", gab das Bundesamt für Risikobewertung im Rahmen der Neubewertung bekannt. Es gebe daher keinen Anlass, die gesundheitlichen Grenzwerte insbesondere der täglich duldbaren Aufnahmemenge (ADI) wesentlich zu verändern.
Glyphosat: Kein negativer Einfluss auf Magenflora
Darüber hinaus hat ein vom BfR initiiertes und von der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführtes Forschungsprojekt erstmals den Einfluss eines glyphosat- und tallowaminhaltigen Pflanzenschutzmittels auf den Stoffwechsel und die mikrobielle Population des Vormagens bei Wiederkäuern untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in dem Bericht des BfR enthalten. Sie zeigen, dass der Wirkstoff Glyphosat und die Beistoffe keinen negativen Einfluss auf die Mikroflora des Vormagens haben. Es gibt auch keine Hinweise, dass Bakterien der Spezies Clostridium sich unter dem Einfluss von Glyphosat verstärkt vermehren.
Sikkation auf dem Prüfstand
Hintergrund: Glyphosat-Neubewertung
Derzeit wird im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung geprüft, ob eine weitere Genehmigung des Wirkstoffes Glyphosat für den Einsatz in Pflanzenschutzmitteln möglich ist. Berichterstattender Mitgliedsstaat für Glyphosat ist Deutschland. Den Entwurf des Teilberichts für die gesundheitliche Risikobewertung hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) abgeschlossen. Es wurden zusätzlich zur erneuten Bewertung der bereits in die erste Wirkstoffprüfung eingeflossenen Dokumente mehr als 150 neue, nach den OECD Guidelines und GLP durchgeführte toxikologische Originalstudien und über 900 neu in wissenschaftlichen Zeitschriften publizierte Studien geprüft und ausgewertet.
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