"Additiveinsatz ist insbesondere bei ungünstigen Anwendungsbedingungen sinnvoll, also bei Trockenheit, Hitze, Kälte und Pflanzenstress", erläuterte Dr. Bernd Augustin vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück im Rahmen der DLG-Wintertagung vergangene Woche in Berlin. In diesen Fällen sorge die Verwendung von Zusatzstoffen dafür, dass die Pflanzenschutzmittel schneller in die Pflanzen aufgenommen würden und so die Wirkung optimiert werde.
Besonders bei reinen Blattherbiziden und Sulfinylharnstoffen könne die Wirksamkeit "messbar" verstärkt werden. "Je nach Jahr schwankt die Wirkungssteigerung durch den Zusatz von Additiven zwischen 20 und 50 Prozent", erklärte Augustin. Dies bedeute jedoch nicht, dass man die selbe Menge an Wirkstoff einsparen könne. Es gebe allerdings keine Ausschläge mehr nach unten.
Die Bekämpfung einiger Ungräser wie Quecke oder Trespe werde deshalb nur noch mit Additiven empfohlen. Bei den Unkräutern sei die Wirkungsweise hingegen viel schwieriger zu ermitteln, da es keine zehn "gleichmäßig verunkrauteten" Flächen gebe. "Die Untersuchungen, die wir haben, weisen darauf hin, dass die Effekte durch Addive geringer sind als bei Ungräsern", berichtete der Experte von seinen Erfahrungen. Dies sei nicht verwunderlich, da die Blätter von Unkräutern leichter mit Pflanzenschutzmitteln zu treffen seien, da sie nicht so steil stünden und nicht so schmal seien, wie bei Ungräsern. (jg)
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