Im anschließenden Vortrag stellte Dr. Horst-Henning Steinmann von der Georg-August-Universität Göttingen eine Studie zur Glyphosatnutzung vor. Bereits vor zwei Jahren haben er und seine Mitarbeiter dazu eine Umfrage unter etwa 900 Landwirten durchgeführt, die zwei Prozent der deutschen Ackerfläche repräsentieren.
Die Umfrage zeigte, dass der Wirkstoff in den letzten Jahren eine große Karriere im deutschen Ackerbau gemacht hat. Auf 39 Prozent der Ackerfläche wird er jährlich ausgebracht. Die Stoppelbehandlung im Raps finde auf 87 Prozent (%) der Anbaufläche mit
Glyphosat statt, die Sikkation in Wintergerste auf 66 %.
Offensichtlich, so schloss Steinmann aus den Umfrageergebnissen, ist die Glyphosatanwendung in großem Umfang zur Routinemaßnahme "verkommen". Allerdings, mahnte er, sei das Produktionsmittel zu wertvoll, um es für billige, routinemäßige Ackerbaueinsätze zu "verheizen". Anwender, Wissenschaftler, Beratung und Regulierungsbehörde sollten sich mit den Kerneinsatzgebieten und mit nachhaltigen Anwendungspraktiken auseinandersetzen.
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