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Brände nicht löschbar: Warum Kanada bis in den Herbst brennt

Waldbrand
am Mittwoch, 19.07.2023 - 11:45 (1 Kommentar)

Seit Wochen brennen in Kanada die Wälder. Die Feuer vernichten immer größere Flächen und der Sommer ist noch lang.

Waldbrände sind an sich nicht ungewöhnlich in Kanada. Doch diese Saison übertrifft alles Dagewesene. Nach offiziellen Angaben vom 12. Juli sind 231 Feuer außer Kontrolle, mehr als 300 können zumindest in Schach gehalten werden. 

Bislang sind rund 10 Millionen Hektar Wald verbrannt. Das entspricht einer Fläche größer als Österreich (8,3 Millionen Hektar). Und fast soviel Wald, wie in ganz Deutschland wächst - 11,4 Millionen Hektar. Zudem ist kein Ende der Feuer in Sicht; die Waldbrandsaison in dem nordamerikanischen Land dauert noch wenigstens drei Monate.

Waldbrände kamen mit Hitze und Blitzen

Bereits im März diesen Jahres loderten die ersten Feuer auf. Neben Fällen von Brandstiftung waren es vor allem Blitzeinschläge, die Feuer ausgelöst haben. So gab es allein in British Columbia im Juli heftige Gewitter mit mehr als 51.000 Blitzeinschlägen und 400 neuen Feuern.

 Im Mai nahmen die Waldbrände landesweit an Fahrt auf, angefacht von Hitze und Dürre. Denn zu diesem Zeitpunkt hat sich über weite Teile Kanadas eine Hitzekuppel gelegt. Die enorme Hitze und die zusätzliche Wärme der Feuer trockneten den Norden weiter aus und förderten die Ausbreitung der Feuer. Heute brennt es in elf Provinzen und Territorien Kanadas.

Waldbrände sind nicht löschbar

Kanada kennt immer mal wieder Waldbrände. Im Jahr 1989 verbrannten schon einmal 7,6 Millionen Hektar. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre verbrannten jährlich nur 805.000 Hektar. Das Problem ist, dass es in so vielen Regionen gleichzeitig brennt. Selbst mit Unterstützung des Militärs und tausender Feuerwehrleute aus Amerika und sogar Europa lässt sich kaum etwas tun. 

Der Höhepunkt der Waldbrandsaison kommt erst noch. Man geht davon aus, dass viele Feuer nicht löschbar sind. Erst mit einsetzendem Regen im Herbst wird den Flammen die Grundlage geraubt. So zumindest die Hoffnung.

Waldbrände haben weitreichende Folgen

Die Folgen für die Umwelt sind unübersehbar. 155.000 Menschen wurden evakuiert, zwei Menschen starben bisher und gut 100 Millionen Menschen sind von den Rauchwolken betroffen. Bis Ende Juni setzten die Feuer rund 600 Millionen Tonnen Kohlendioxid frei; Deutschland hat im Jahr 2022 746 Millionen Kohlendioxid-Äquivalente produziert.

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