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Superfood

Chia: So funktioniert der Anbau auch in Deutschland

Superfood Chia Sorte Juana von der Südwestsaat

Andreas Knab aus Bayern traut sich an Chia heran. Sein Ziel: 3,49 Euro für ein 300-g-Päckchen Superfood. Gelingt das Experiment?

am Mittwoch, 16.11.2022 - 06:03 (Jetzt kommentieren)

Das Superfood Chia kommt eigentlich aus Mexiko. Ob die Salbeiart auch in Bayern wächst? Junglandwirt Andreas Knab aus Haimhausen im Landkreis Dachau wollte es wissen. In diesem Jahr hat er den Schritt vom Testanbau zum größeren Maßstab gewagt und auf 4,5 ha Chiasamen angebaut.

Chia verträgt Trockenheit und blüht lang

Den heißen Sommer haben die Chiapflanzen gut überstanden. „Es war zwar trocken, aber weil er so tief wurzelt, ist er mit seiner Pfahlwurzel trockenresistent“, sagt Andreas Knab in der Reportage des Bayerischen Rundfunks.

Mitte August stand die Frucht in voller Blüte. Zwischen den Pflanzen tummelten sich Schmetterlinge, Wespen und Bienen. Das Besondere ist die sehr lange Blüte von vier bis fünf Wochen. „So schaffen wir für die Insekten eine gute Brücke in den Herbst hinein“, sagt der junge Landwirt.

Ernte Mitte Oktober: 1 t/ha

Spannend war es, den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Es gibt wenig Literatur und kaum Erfahrung mit dem Superfood aus Mittelamerika. So mussten sich Andreas Knab und sein Mähdrescherfahrer Mitte Oktober erst an das Optimum von Siebeinstellung, Trommeldrehzahl und Wind herantasten.

Die Grundeinstellung für Mohn war der erste Anhaltspunkt. „Wir können auf keine Erfahrung zurückgreifen und müssen erst einmal ausprobieren.“ Am Ende war der Landwirt aber mit der Ernte zufrieden und konnte das Ziel von rund 1 t/ha erreichen.

3,49 Euro für 300 g

Nach der Ernte geht die Nachbearbeitung der kleinen schwarzen Samen weiter: Trocknen, sieben, reinigen und abpacken, um am Ende das erste regionale Chia aus Bayern zu vermarkten.

Rund 12.000 Päckchen will Andreas Knab vermarkten. 3,49 Euro sollen 300 g vom Superfood Chia aus Bayern kosten. „Jetzt gibt es Konkurrenz für die Importware“, sagt der Junglandwirt augenzwinkernd.

Mit Material von Bayerischer Rundfunk
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