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Dauerregen vermiest die Ernte in den USA

am Freitag, 10.07.2015 - 12:42 (Jetzt kommentieren)

Derzeit schwanken die Preise für Getreide und Ölsaaten an den Terminmärkten sehr stark. Eine Ursache: die sintflutartigen Regenfälle im Mittelwesten und den südlichen Weizenanbaugebieten in den USA.

Blick in den Handelsbereich der CBoT - Börse, Chicago Board of Trade
Unklar für die Märkte sind nach Ansicht von Dr. Olaf Zinke, Marktexperte beim agrarmanager, die Auswirkungen der US-Wetterextreme auf Ernteflächen, Erträge, Produktion und Qualität der Ernten. Gleiches gilt auch für die Situation in Kanada und in Europa. Bereits die beiden USDA-Berichte zur Anbauentwicklung und zu den Lagerbeständen bei Mais, Soja und Weizen (Ende Juni) hatten heftige Preisausschläge in beide Richtungen an den Märkten ausgelöst.
 
Am Freitag Abend (10. Juli) gibt es den neuen USDA-Report, der die veränderten Marktverhältnisse eigentlich abbilden müsste. Auch für Europa und Kanada wird es neue Ernteschätzungen geben. Im Vorfeld des neuen Reports haben die wichtigsten US-Analysten wie immer eine Prognose zu den erwarteten Veränderungen an den Teilmärkten abgegeben. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal
  • die erwarteten Anpassungen an der neuen Mais- und Sojaproduktion in den USA und
  • die aktualisierten Daten zu der bereits auf vollen Touren laufenden US-Winterweizenernte.

Weniger Winter-, mehr Sommerweizen

Beim Weizen erwarten die US-Analysten im Vorfeld des Reports eine leichte Aufwärtskorrektur der Gesamtproduktion. Grund ist die nach oben korrgierte Produktion von Sommerweizen. Dagegen geht die Schätzung für die Produktion von Winterweizen der Sorte Soft Red Winter (Chicago-Weizen) witterungsbedingt deutlich nach unten. Für die Gesamt-Weizenernte liegt die Konsensschätzung der Analysten bei 58,5 Millionen (Mio.) Tonnen (t). Im letzten Herbst (2014) hatten die US-Farmer nur 55,1 Mio. t geerntet und damit deutlich weniger.
 
Die Winterweizenproduktion wird von den Analysten auf 40,4 Mio. t geschätzt und damit kleiner als das USDA im Juni-Report mit 40,96 Mio. t erwartet hatte. Grund ist die starke Abwärtskorrektur der Ernte von Weizen der Sorte Soft Red Winter im Nordosten der USA. Hier gehen die Analysten von einer Produktion von 10,86 Mio. t aus. Die Produktion von Hard Red Winter (HRW) erwarten die Analysten bei 24,16 Mio. t.

Korrektur bei Mais und Soja

Beim Mais geht die Konsensschätzung der US-Analysten im Juli von einer neuen Ernte von 340,3 Mio. t aus. Die Spanne der Analysten-Schätzungen lag mit allerdings relativ weit auseinander. Zudem werden die Erträge aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse von allen Beteiligten niedriger als 2014 eingeschätzt. Das USDA hatte die Produktion im Juni noch auf 346,2 Mio. t geschätzt, im Herbst 2014 ernteten die US-Farmer noch die Rekordmenge von 361,1 Mio. t Mais.
 
Beim Soja geht die aktuelle Schätzung der Analysten von einer Ernte von 103,3 Mio. t aus und damit weiterhin von einer Sojaernte über der 100-Mio.-t-Marke. Das USDA hatte die Produktion im Juni auf 104,6 Mio. t geschätzt und damit etwas größer. Im letzten Herbst (2014) brachten die US-Farmer die Rekordernte von 108,0 Mio. t ein.
 
In seinem letzten Report hat das USDA die Aussaatfläche im Vergleich zum Vorjahr (33,8 Mio. ha) auf einen neuen Rekordwert von 34,47 Mio. ha nach oben korrigiert. Allerdings waren Anfang Juli witterungsbedingt rund vier Prozent der Fläche (1,4 Mio. ha) noch nicht bestellt und könnten aus der Produktion fallen.
 

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