Die Kartoffelanbaufläche in Deutschland liegt weiterhin auf niedrigem Niveau, auch wenn sich diese im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 259.400 Hektar ausgeweitet hat. Den anfänglich guten Pflanz- und Aufwuchsbedingungen folgten Phasen der Frühjahrstrockenheit, wodurch die Kosten für die Beregnung in die Höhe getrieben wurden. Mit Beginn der Niederschläge wurden dann in Teilen Deutschlands die Rodebedingungen aufgrund der Unbefahrbarkeit der Flächen zunehmend schwierig. Die Qualitäten der gerodeten Frühkartoffeln sind gut. Im Vergleich zum Vorjahr weisen die Erträge eine größere Schwankungsbreite auf. Für die Haupternte wird mit einem nicht unerheblichen Anteil an Übergrößen gerechnet.
Durchschnittliche Obsternte
Die Obsternte fällt in diesem Jahr erneut gut durchschnittlich aus. Bei der wichtigsten Kultur, dem Apfel, haben Frost, Hagel, Trockenstress und Junifruchtfall dazu geführt, dass die Apfelernte kaum höher liegen wird als letztes Jahr. Aufgrund der Witterung im Juli und August geht die Fruchtgrößenentwicklung beim Apfel jedoch weiter. In Deutschland wächst nach derzeitiger Kenntnis eine Apfelernte von rund 896.000 Tonnen heran (im Vorjahr 835.000 Tonnen). Das bedeutet eine um 7 Prozent größere Erntemenge als im vergangenen Jahr. Die Kirschenernte wird sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.
Die Süßkirschenernte fällt nur leicht höher aus als im letzten Jahr und dürfte bei knapp 33.000 Tonnen liegen. Bei Sauerkirschen wird die diesjährige Erntemenge bei rund 20.000 Tonnen liegen und damit wiederum nur das mengenmäßig schlechte Ergebnis des Vorjahres erreichen. Fröste und weitere Rodungen haben zu der geringen Erntemenge beigetragen. In diesem Jahr ist aufgrund der wiederum kleinen
Ernte eine Vermarktung zu akzeptablen Preisen möglich gewesen. Die Erdbeerernte wird im Bereich von 160.000 Tonnen gelegen haben, nach 157.000 Tonnen im Vorjahr. Dabei hat die Ernte aufgrund der warmen Witterung deutlich früher begonnen. Ein gleichmäßiger Saisonverlauf hat zu einer guten Marktverteilung und einer ausgeglichenen Versorgungslage über die gesamte Saison geführt.
Gemüse: EHEC-Krise lies Preise stark sinken
Im Gemüsebau begann die Erntesaison 2011 bei fast allen Kulturen im ersten Halbjahr deutlich früher als im langjährigen Durchschnitt und sorgte für einen guten Start. Allerdings waren bereits im Frühjahr die Bewässerungskosten extrem hoch. Die meisten Preise lagen dabei auf dem Vorjahresniveau. Mit dem 26. Mai 2011 (EHEC-Krise) hat sich die Situation allerdings grundlegend geändert. Konsum und Preise gingen deutlich zurück und haben sich bis heute, insbesondere bei Gurken, Tomaten und Blattsalaten noch nicht erholt. Die Spargelernte 2011 dürfte knapp unter 100.000 Tonnen gelegen haben und damit etwa auf dem Niveau des Jahres 2009. Durch den früheren Beginn der Spargelsaison und die Möglichkeit der Erntesteuerung über die Folie war die Spargelsaison 2011 mit dem Enddatum 24. Juni in diesem Jahr etwas länger als sonst. Bei durchschnittlichen Preisen und kontinuierlicher Marktbeschickung ist die Spargelsaison als ordentlich zu bezeichnen.
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