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Erntebericht: 7,6 Tonnen Weizen im Schnitt

am Dienstag, 18.08.2015 - 13:09 (Jetzt kommentieren)

Der Deutsche Bauernverband hat seinen abschließenden Erntebericht mit den tatsächlich geernteten Mengen veröffentlicht. Demnach liegen die durchschnittlichen Weizenerträge zwölf Prozent unter dem Vorjahr.

Die seit Mai in weiten Teilen Deutschlands extrem ausgeprägte Trockenheit hat deutliche Spuren bei der Getreideernte hinterlassen. Die deutschen Bauern dürften eine Getreideernte von nur 46,5 Millionen Tonnen eingefahren haben. Damit wird das Rekordergebnis des Vorjahres in Höhe von 52 Millionen Tonnen um elf Prozent verfehlt. Dies geht aus dem abschließenden Erntebericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervor, der auf Meldungen der Landesbauernverbände über die tatsächlich geernteten Mengen beruht.

Winterweizen: 7,6 Tonnen je Hektar

Die Anbaufläche von Winterweizen wurde erneut leicht um knapp zwei Prozent auf 3,2 Millionen Hektar ausgedehnt und ist damit die bestimmende Getreidesorte auf Deutschlands Feldern. Vor allem in der Mitte Deutschlands, hat der Winterweizen offensichtlich stark unter der Trockenheit gelitten. So liegen die Weizenerträge mit durchschnittlich 7,6 Tonnen pro Hektar zwölf Prozent unter dem Vorjahr. Die Erntemenge wird vor diesem Hintergrund 24,6 Millionen Tonnen betragen und damit das Vorjahresergebnis um 2,8 Millionen Tonnen unterschreiten.

Wintergerste: 7,2 Tonnen je Hektar

Die Ernte der Wintergerste, die von allen Getreidearten als erste gedroschen wird, ist abgeschlossen. Entgegen der wetterbedingten Erwartungen überraschten die erzielten Erträge. Mit 7,3 Tonnen pro Hektar liegt die Ertragsleistung der Wintergerste im Bundesdurchschnitt knapp sechs Prozent unterhalb des Jahres 2014; der Mittelwert der vergangenen Jahre wird sogar um neun Prozent übertroffen. Ein Teil der Ertragsminderung wird über die Ausweitung der Anbaufläche auf 1,26 Millionen Hektar (+ 2,4 Prozent gegenüber 2014) kompensiert, so dass die deutschen Bauern 2015 rund 9,2 Millionen Tonnen Wintergerste ernteten. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um drei Prozent bzw. rund 320.000 Tonnen Wintergerste.

Sommergerste: 5,3 Tonnen je Hektar

Der Anbau von Sommergerste hat 2015 im Vergleich zu 2014 um mehr als sieben Prozent auf 371.000 Hektar zugenommen. Vor allem in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein wurde der Anbau ausgedehnt. Trotz dieser Ausweitung verfehlte die diesjährige Erntemenge in Höhe von knapp 2 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um fast fünf Prozent. Zurückzuführen ist dies auf die deutlich geringeren Erträge. Diese unterschreiten mit 5,3 Tonnen pro Hektar das Vorjahresergebnis um mehr als elf Prozent.

Roggen: 5,2 Tonnen je Hektar

Die Ernte von Roggen fiel in diesem Jahr mit insgesamt 3,2 Millionen Tonnen deutlich niedriger aus als im Vorjahr (2014: 3,85 Millionen Tonnen). Bei einer nahezu konstanten Anbaufläche von 623.100 Hektar (2014: 629.900 Hektar) ist der Rückgang der Erntemenge um 15 Prozent vor allem auf die niedrigeren Hektarerträge von 5,2 Tonnen zurückzuführen. Besonders stark eingebrochen sind die Erträge in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo Landwirte Ertragsminderungen von mehr als 20 Prozent verzeichnen mussten. In Niedersachsen und Bayern sind die Erträge gegenüber 2014 um bis zu 15 Prozent gesunken. Da Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wichtige Roggenanbauregionen sind, spiegeln sich diese deutlichen Mindererträge im gesamtdeutschen Ernteergebnis wider.

Winterraps: 3,9 Tonnen je Hektar

Beim Winterraps sind die Anbaufläche und die Erträge in allen Regionen Deutschlands in Relation zum vergangenen Jahr zurückgegangen. Mit rund 1,3 Millionen Hektar wurden in 2015 knapp 8 Prozent weniger Winterraps angebaut. Hinzu kommen um 13 Prozent niedrigere Erträge in Höhe von 3,9 Tonnen pro Hektar. Die diesjährige Rapsernte wird daher mit nur 5 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um 1,25 Millionen Tonnen verfehlen. Ursächlich hierfür ist neben der Trockenheit das Verbot insektizider Beizmittel, die die jungen Rapspflanzen vor mit anderen Mitteln nur schwer oder gar nicht bekämpfbaren Schädlingen schützen.

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