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Ernteschätzung: Durchschnitt in M-V, mäßig in BW

am Freitag, 25.07.2014 - 09:13 (Jetzt kommentieren)

Erste Ernteschätzungen in Mecklenburg-Vorpommern deuten auf einen guten Durchschnitt, aber keine Spitzenerträge hin. In Baden-Württemberg geht man von unterdurchschnittlichen Erträgen aus.

Ersten Schätzungen von mehr als 500 Landwirten aus allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns zufolge sind die Flächenleistungen der diesjährigen Getreide- und Rapsernte durch größere Differenziertheit als im Vorjahr gekennzeichnet. Wie es aus dem Statistischen Amt des Bundeslandes dazu weiter heißt, sind die Erträge im Landesmittel bei den einzelnen Getreidearten und beim Raps überwiegend durchschnittlich.
 
Wintergerste, deren Ernte bereits abgeschlossen werden konnte, erbrachte nach der ersten Schätzung im Landesdurchschnitt 72 dt/ha. Für Winterweizen wird derzeit von einem Hektarertrag um 77 dt/ha ausgegangen, der geringfügig über dem mehrjährigen Durchschnitt, aber erheblich unter dem Rekordwert des Vorjahres liegt. Gleiches trifft für Roggen zu, für den die Landwirte in ihrer ersten Einschätzung 55 dt/ha prognostizieren. Triticale verspricht mit aktuellen 54 dt/ha in diesem Jahr gleichfalls ein mittleres Ertragsniveau. Auch bei Sommergetreide sind die bisher geschätzten 48 dt/ha für Sommergerste und 41 dt/ha für Hafer als durchschnittlich zu beurteilen. Gleichfalls durchschnittlich ausfallen wird die diesjährige Rapsernte. Die derzeit kalkulierten 40 dt/ha liegen im Mittel der vergangenen sechs Jahre und unter dem Ergebnis von 2013.
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Die gesamte zu erwartende Getreideernte in diesem Jahr wird sich nach ersten Hochrechnungen in Mecklenburg-Vorpommern auf rund 4,0 Mio. t belaufen (2013: 4,3 Mio. t). Die Rapsernte des Jahres 2014 dürfte mit derzeit geschätzten 0,97 Mio. t den Spitzenwert des Vorjahres von 1,1 Mio. t nicht ganz erreichen.

Mäßige Aussichten für die Getreideernte 2014 in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wird die Getreideernte 2014 nach Einschätzung der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni/Anfang Juli und auf der Grundlage langjähriger Erfahrungswerte unterdurchschnittlich ausfallen. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf 64,5 dt/ha gegenüber 65,3 dt/ha im Sechsjahresmittel 2008/2013 und 68,0 dt/ha im Erntejahr 2013 veranschlagt.
 
Hinter den aktuellen Erntezahlen stehen im Vergleich zum Vorjahr teils deutliche, teils geringfügigere Anbauverschiebungen auf dem Ackerland. Insbesondere der Anbau von Silomais wurde ausgedehnt: ein Plus um 5,9 Prozent auf 125.400 ha. Federn lassen mussten unter den Getreidearten Winterweizen (226.100 ha) und Wintergerste (90.000 ha), die jeweils knapp 3 Prozent an Flächen einbüßten. Triticale wird nur noch auf 23.100 ha (-5,8 Prozent) angebaut. Sommergerste (64.000 ha; +1,0 Prozent) und Hafer (21.900; +3,3 Prozent) konnten dagegen leicht zulegen.
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Wintergerste mit verfrühter Abreife und Kleinkörnigkeit

Legt man die vorläufigen Ergebnisse zum Getreideanbau aus der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von knapp 2,86 Mio. Tonnen und damit knapp 0,24 Mio. t weniger als im Vorjahr gerechnet werden. Die langjährige Durchschnittsernte 2008/2013 beziffert sich auf 3,03 Mio. t. Bei Winterraps, der mit Abstand wichtigsten Ölfrucht im Land, liegen die Ertragserwartungen bei 37 dt/ha. Im Vorjahr wurde ein Ertrag von 36,4 dt/ha bei einem Ölgehalt von 42,2 Prozent realisiert.
 
Mit Spannung dürften die nächste Schätzung Ende Juli/Anfang August bzw. die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung" Ende August erwartet werden. Dann wird sich zeigen, wie sich die Hitzeperiode nach Pfingsten und die hochsommerlichen Temperaturen im Juli auf das Ernteergebnis bei Getreide ausgewirkt haben. Von manchen Wintergerstebeständen jedenfalls wird von ersten Anzeichen verfrühter Abreife und Kleinkörnigkeit berichtet.

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