Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat gestern seinen 'Bericht über die Zwischenbewertung der Strategie der EU zur Erhaltung der biologischen Vielfalt' abgestimmt. Der Bericht gilt als Beitrag zum Fitness-Check der EU-Naturschutzrichtlinien. In dem Bericht weist der Umweltausschuss daraufhin, dass noch mehr getan werden muss, um einen weiteren Verlust von Artenvielfalt aufzuhalten. Laut Martin Häusling, Grünen-Abgeordneter und Ausschussmitlied seien nicht die Richtlinien, sondern ihre Umsetzung und Kontrolle mangelhaft.
Grünen-Studie: "Keine Grashüpfer mehr"
In dem Studienbericht "Die (un-)heimliche Arten-Erosion", die der Europa-Abgeordneten Martin Häusling (Grüne) in Auftrag gegeben hatte, folgert der Autor Stephan Börnecke: Während Vorzeigearten wie Kranich oder Seeadler "gehätschelt" würden, seien zunehmend die "Allerweltsarten" bedroht. So gebe es etwa in Hessen zum Beispiel "praktisch keine" Feldgrashüpfer mehr, heißt es unter Berufung auf Biologen. Dem Bericht nach hätten sich auch Bestände von 15 von 20 typischen Brutvögeln in landwirtschaftlich genutzten Lebensräumen kontinuierlich reduziert, in Einzelfällen um die Hälfte seit 1980. Auch Rebhuhn und Grauammer hätten gelitten. Vieles lasse sich jedoch schwer belegen, da Vergleichszahlen von früher fehlten.
DBV: Landwirte engagieren sich im Naturschutz
Ein Sprecher des Deutschen Bauernverbands erklärte auf Anfrage gegenüber der Deutschen Presseagentur, man wisse um die Probleme einiger Arten mit manchen Anbaustrategien. Landwirte würden aber zum Artenschutz beitragen, etwa mit freiwilligen Naturschutzkooperationen oder der Einrichtung von Lerchenfenstern, Lücken im Feld für den Nestbau oder die Futtersuche. Auch das EU-Programm "Greening" sei hierzulande sehr gut angenommen worden. In der Grünen-Studei wird das "Greening" als "Totalausfall" bezeichnet, da die Regeln zu lasch seien.
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