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EU-Kommission: Rundweg gute Ernten zu erwarten

am Donnerstag, 04.09.2014 - 07:05 (Jetzt kommentieren)

Die EU-Kommission rechnet in ihrer neuesten Ernteschätzung mit einer Rekordernte für Weizen und Mais. Auch für Gerste und Raps sieht es gut aus. Das drückt teils die Preise.

Weizen/EU: Rekordernte bestätigt, reichlich Futterweizen, Riesenbestände
 
Ende August hat die EU-Kommission die Prognose für die aktuelle europäische Weizenernte noch einmal kräftig nach oben korrigiert. Sie schätzt die europäische Weichweizenernte auf 139,6 Millionen Tonnen (Mio. t). Nach den Daten der Kommission erwartet der Markt damit die bislang größte europäische Ernte von Weichweizen.
 
Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2008 würde nach Einschätzung der Kommission knapp übertroffen. Allerdings war im Jahr 2008 die Hartweizenproduktion (Durum) und damit auch die Gesamtproduktion von Weizen etwas größer.
 
Andere Analysten hatten die europäische Weichweizenernte im August hingegen noch deutlich größer eingeschätzt als die Kommission. Damit bleibt die Ernte-Schätzung der Kommission trotz der Aufwärtskorrektur die konservativste aller wichtigen Analystenhäuser. Im August hatten die andere europäische Analysten (Töpfer/ADM, Strategie Grains) aber auch der Internationale Getreiderat (IGC) ihre Ernteerwartungen für die EU zum Teil deutlich nach oben gesetzt.
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Gerste/EU: Größere Ernte, höhere Bestände, hohe Prämie für Braugerste

Ihre Einschätzung zur europäischen Gerstenernte Ende August hat die EU-Kommission nach oben gesetzt. Dennoch liegt die Kommission mit ihrer Prognose am unteren Ende der übrigen europäischen Schätzungen. Der erwartete europäische Export erreicht nach der Einschätzung der Kommission nicht das sehr hohe Niveau des letzten Wirtschaftsjahres. Gleichzeitig nimmt der Verbrauch von Futtergerste in der EU moderat ab. Trotz der im Vergleich zum Vorjahr kleineren Produktion wachsen die Endbestände kräftig an.
 
Die Preise für Futtergerste sind am Großmarkt in Hamburg im Juli um rund 15 Euro gefallen und haben sich dann im August bei 155 Euro je Tonne (Euro/t) (Hamburg) eingependelt. Die Braugerstenpreise sind ebenfalls zurückgegangen, dennoch liegt die Prämie für Braugerste derzeit bei etwa 55 Euro.
 

Mais/EU: Maisernte übertrifft alle Erwartungen, Preise im Keller

Die bevorstehende europäische Maisernte 2014 könnte alle bisherigen Erwartungen übertreffen. Davon geht zumindest die EU-Kommission in ihrer aktuellen Prognose von Ende August aus. Mit 73,4 Mio. t liegt die aktuelle Kommissions-Prognose sehr deutlich über der 70-Mio. t-Marke. Gleichzeitig ist die erwartete Erntemenge deutlich größer als 2013 und auch der bisherige Produktionsrekord aus dem Jahr 2011 würde sehr deutlich übertroffen.
 
Die europäischen Importe veranschlagt die Kommission trotz der größeren Ernte und des reichlich verfügbaren Futterweizens allerdings weiterhin relativ hoch. Grund dürften die sehr stark gefallenen Maispreise sein. Außerdem nehmen die Endbestände sehr kräftig zu.
 
Die Maispreise am europäischen Terminmarkt (für die neuen Ernte) befinden sich vor Erntebeginn auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2010 also seit mehr als vier Jahren.
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Raps/EU: Große Ernte drückt Preise und kurbelt Verbrauch an

Von den Ernteprognosen kann der europäische Rapsmarkt offenbar keine Entlastung erwarteten. Das gilt sowohl für die im Herbst erwartet riesige Sojaernte in den USA als auch für die aktuelle Rapsernte in Europa. Ende August setzte die EU-Kommission ihre Ernteprognose jedenfalls weiter nach oben und lässt den Raps-Preisen damit wenig Spielraum. Moderate Unterstützung kam zuletzt immer wider vom Sojamarkt wo der sehr knappe vordere Termin (alte Ernte) einen noch stärkeren Rückgang der Preise verhinderte.
 
Dennoch hat es auch bei Soja im Juli und nochmals Ende August kräftige Preis-Korrekturen nach unten gegeben. Die Rapspreise haben sich jedoch nach dem weiteren scharfen Rückgang im Juli, dann im August einigermaßen behauptet und zeigen damit möglichweise eine gewisse Untergrenze an.
 
Die weitere Preisentwicklung wird jedoch auch von der wirklichen Größe der neuen US-Sojaernte abhängen. Der Import an Rapssaat wird wegen der großen Ernte im aktuellen Wirtschaftsjahr zurückgehen. Gleichzeitig erreicht der Verbrauch von Rapssaat eine neue Rekordmarke ebenso wie der Verbrauch von Rapsschrot.
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