Der Agrarausschuss des Europaparlaments hat sich mit der Zukunft des chemischen Pflanzenschutzes befasst. Der Ausschuss hatte verschiedene Pflanzenschutzexperten eingeladen, die auf Glyphosat allein schon wegen der schonenden Bodenbearbeitung nicht verzichten möchten.
Pro und Contra Glyphosat
Ulrike Müller, eine Deutsche von der Liberalen Fraktion im Europaparlament, ist enttäuscht: Jetzt gebe es zwei positive Gutachten zu Glyphosat und für manche reiche das immer noch nicht, um Krebsrisiken auszuschließen. Sie mahnte, wieder stärker auf die Wissenschaftler zu hören und die Zulassung von Glyphosat zu verlängern. Verschiedene Abgeordnete der Grünen und der Linken lehnen dagegen den Glyphosateinsatz auch nach der Entwarnung durch die Europäische Chemikalienagentur ab.
Glyphosat: Für und Wider bei Pflugeinsatz
Die pfluglose Bodenbearbeitung erhalte das Ökosystem im Boden und damit einen ausreichenden Humusgehalt, erklärte der Brite John Chinn vom Centre for Applied Crop Science in Großbritannien. Der Verzicht auf den Pflug trage deshalb zum Klimaschutz bei. Ferdinand Lembacher, Pflanzenbauexperte in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, wies zudem auf Erosionsgefahren durch die Bodenbearbeitung mit dem Pflug hin, besonders in Steillagen.
Martin Häusling von den Grünen und Biobauer aus Nordhessen widersprach den Experten. Nach seiner Ansicht wird der Pflug zur Unkrautbekämpfung ohne Chemie gebraucht und trägt ebenfalls zum Klimaschutz bei. Der Pflug lockere den Boden und vermeide dadurch die Bildung von besonders klimaschädlichem Lachgas, hielt Häusling den Experten entgegen.
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