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Dürre

Forstwirtschaft: So schlimm sind die Schäden im Wald

Borkenkäfer-Schäden-Fichten-Wald
am Montag, 24.01.2022 - 05:00 (3 Kommentare)

Die vergangenen Jahre haben die Wälder schwer getroffen. So groß sind die Schäden im Wald und das will die Regierung dagegen tun.

In den vergangenen 12 Jahren haben die Schäden in den Forsten stark zugenommen. Der Zustand der Bäume hat sich stark verschlechtert. Das zeigt eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an die Bundesregierung.

Große Schäden bei Buchen und Fichten

Im Jahr 2021 waren 35 Prozent der Baumkronen stark bis mittel verlichtet. Das bedeutet, dass die Kronen einen deutlich sichtbaren Verlust von Blättern oder Nadeln aufweisen. Diese Schäden trafen 2011 nur 23 Prozent der Bäume.

Einen besonders schlechten Zustand zeigen Fichten, Eichen und Buchen:

  • 40 Prozent der Fichten,
  • 45 Prozent der Eichen und
  • 48 Prozent der Buchen

haben eine geschädigte Krone. Weniger Probleme hatten Kiefern, mit 27 Prozent Kronenverlichtung.

Ins Auge fallen vor allem die ausgeprägten Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. In Thüringen und Baden-Württemberg sind beispielsweise 55 Prozent beziehungsweise 46 Prozent der Baumkronen geschädigt.

Im Norden ist die Lage in den Wäldern etwas besser. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind nur 26 Prozent bzw. 23 Prozent der Baumkronen verlichtet. Die Daten stammen aus den Waldzustandserhebungen der Bundesländer.

Exoten oder heimische Bäume für die Zukunft?

In Zukunft will die Bundesregierung die Wälder daher stärker an den Klimawandel anpassen. Dabei will sie verstärkt auch alternative Baumarten forcieren. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe (BLAG) Forstgenressourcen und Forstsaatgutrecht erarbeitet daher zurzeit eine Liste mit potenziell zukunftsfähigen Baumarten. 

Darunter sind einerseits bislang seltene heimische Baumarten, etwa

  • Hainbuche,
  • Spitzahorn,
  • Winterlinde und
  • Elsbeere.

Andererseits berücksichtigen sie aber auch Baumarten aus Süd- und Osteuropa. Dazu gehören zum Beispiel etwa

  • Nordmanntanne,
  • Orientbuche,
  • Baumhasel und auch
  • Atlaszeder, die bisher noch nicht in Europa vorkommt.

Andererseits fördert die Bundesregierung die standortheimischen Arten bislang aber besonders. Grund dafür ist unter anderem die EU-Biodiversitätsstrategie. Bislang ist die Aufforstung aus den Fördertöpfen der GAK (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung Agrarstruktur und Küstenschutz) daher nur förderfähig, wenn ein hinreichender Anteil standortheimischer Arten eingehalten wird. Dieser erhöht sich, wenn ausschließlich heimische Arten zur Aufforstung verwendet werden. 

Mit Material von Bundesregierung

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