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Getreideernte

Futtergetreide jetzt auf Mykotoxine prüfen

am Freitag, 26.08.2016 - 13:15 (Jetzt kommentieren)

Das nasskalte Wetter hat den Fusarienbefall stark befördert. Landwirte sollten zur Sicherheit ihr Getreide auf Mykotoxine untersuchen. Das empfehlen die Experten.

Bei ungünstiger Witterung zur Zeit der Getreideblüte nimmt das Risiko des Befalls mit Fusariumpilzen und einer Entstehung schädlicher Mykotoxine zu. Mehrjährige Untersuchungen belegen laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass Weizen und Triticale deutlich stärker belastet sind als Gerste und Roggen.

  • Während DON (Deoxynivalenol) insbesondere zu einer Reduzierung der Futteraufnahme und damit verbunden zu geringerem Wachstum führen kann,
  • verursacht ZEA (Zearalenon) in erster Linie Schäden in der Ferkelerzeugung, wie z. B. erhöhte Umrauschquoten, Eierstockzysten, eine geschwollene Scham oder Aborte.

Grenzwerte für Futtergetreide

Grenzwerte für Futtergetreide gibt es bisher nicht, sondern nur Orientierungswerte. Werden diese unterschritten, ist bei gesunden Tieren keine Beeinträchtigung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erwarten. Schweine reagieren sehr empfindlich. Als Richtwerte sind empfohlen:

  • Bei Schweinen: je kg Futtermischung 1,0 mg DON und 0,25 mg Zearalenon
  • Bei Ferkel/Jungsauen: 0,05 mg Zearalenon
  • Bei Milchkühen liegt der DON-Gehalt bei max. 5,0 mg/kg

Tipps von Experten

Positive Befunde, die mittels Elisa-Schnelltest ermittelt wurden, sollten durch andere Methoden (z. B. HPLC) abgesichert werden, empfiehlt die Landwirtschaftskammer. Eine Elisa-Untersuchung kostet 30 Euro je Toxin und die sehr genaue HPLC-Methode 93 Euro.

  • Wichtig sei dabei eine sachgerechte Probenahme, denn die Pilze treten häufig in Nestern auf.
  • Experten empfehlen je nach Partiegröße zwischen 7 bis 40 Einzelproben, aus denen 1 bis 4 Sammelproben (mind. 4 kg/Probe) erstellt werden.
  • Eine gute Möglichkeit, die Toxinbelastung zu senken, besteht direkt nach der Ernte in der intensiven Reinigung des Getreides, da die Fusariumkörner leichter als gesunde Körner sind.
  • Bayerische Untersuchungen belegen zudem, dass eine zweite Reinigung vor dem Verfüttern die Futteraufnahme und die Zunahmen von Ferkeln erhöht.
  • Solange es noch keine Grenzwerte für Fusariumtoxine in Futtergetreide gibt, ist es möglich, kontaminierte Futtermittel mit unbelasteten Partien zu verschneiden.

Tipps zur Mykotoxin-Untersuchung

In diesem Artikel geben die Redakteure des dlz-agrarmagazins primus Schwein neun praktische Tipps, wie Sie bei der Probenentnahme vorgehen sollten. Das Monitoring ist zwar mit Zeit und Kosten verbunden - insbesondere wenn Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Sie sparen allerdings auch bares Geld, wenn sie die genaue Zusammensetzung ihres Futters kennen. Dann können Sie das Grundfutter optimal und kostengünstig ergänzen.

Tipps zur Mykotoxin-Untersuchung.

So ziehen Sie Futtermittelproben richtig

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