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10 Cent mehr für regionales Lerchenbrot: Imagegewinn plus 600 Euro/ha

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am Dienstag, 28.04.2020 - 07:05 (Jetzt kommentieren)

Eine regionale Wertschöpfungskette in der Südpfalz zeigt: Trotz knapper Fläche lassen sich Produktivität und Artenvielfalt verbinden.

Wie lässt sich mit Ackerbau Geld verdienen und gleichzeitig knappe Fläche für die Artenvielfalt bereitstellen? In der Region Südpfalz machen das derzeit vier Landwirte auf rund 40 ha Weizen mit regionalem Vertragsanbau vor. Beim Projekt ‚Lerchenbrot‘ legen sie beim säen Fenster für Feldlerchen an, die der am Boden brütende Vogel des Jahres 2019 für Start und Landung nutzt.

Mit dem aus ‚Lerchenmehl‘ gebackenen Brot aus heimischer Erzeugung wollen sie rund 10 Cent pro 750 g mehr an Vergütung erzielen, die der Verbraucher zahlen soll. Mit dem „fairen Erzeugerpreis“ lasse sich unter reellen Marktbedingungen so mehr für die Artenvielfalt tun, erklären die beteiligten Betriebsleiter.

Projektstart: Vier Betriebe sind dabei

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Neben Ackerbauer und Milchviehhalter Dominik Bellaire vom Schmiedhof aus Neupotz, der auf vielfältige Fruchtfolgen setzt, macht Matthias Detzel aus Herxheim mit, der neben Weizen, Rüben und Kartoffeln auch Tabak anbaut, zudem der Winzer Thomas Knecht und Dirk Wendel vom BASF-Gutsbetrieb Rehhütte. Für sie zählt der Imagegewinn bei den Verbrauchern.

Die Marktfruchtbetriebe arbeiten drei Jahre vertraglich mit der Walter Mühle, der Bäckereikette Görtz aus Ludwigshafen und dem Farm-Netzwerk von BASF zusammen - samt dem Xarvio-Feldmanager. Das System mit digitalen Saatkarten zeigt an, welche Niedrigertragszonen sich besonders für Lerchenfenster eignen. Das wird genau dokumentiert.

Rund 600 Euro/ha mehr Erlös angepeilt

Ab dem Spätsommer 2020 verkauft die Bäckerei das Lerchenbrot erstmals exklusiv, nachdem zuvor eigene Brottüten dafür werben. Von den 40 ha Weizen werden bei durchschnittlich 60 dt/ha rund 240 t Brotgetreide geerntet, das rund 200 t Lerchenmehl bringt. Wenn 1 kg Mehl für drei Brote reicht, lassen sich etwa 600.000 backen. „Das entspräche dann circa 600 Euro/ha, die an zusätzlicher Wertschöpfung zu erzielen wären“, sagt Dominik Bellaire vom Schmiedhof.

Rund 60 Prozent des Gesamterlöses soll an die Anbauer und etwa 20 Prozent an die Mühle gehen, die eigene Säcke vorhält. 2021 sind laut BASF weitere rund 30.000 ha mit diversen Biodiversitätsmaßnahmen in Planung. Zum Lerchenbrot sollen ab 2022 zudem Projekte zur Biodiversität in Raps, Kartoffeln und anschließend Hopfen dazu kommen, so die Idee.

Der Konzern will den vom Verbraucher zu zahlenden Bonus für die Anbauer bei deren Teilnahme zudem als Rabattaktion für den Kauf von Produkten anbieten. So wirbt das Unternehmen für seinen digitalen Feldmanager, mit dem sich Produktivität und Artenvielfalt einfacher verbinden lassen.

Mit Material von BASF

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