10 Tipps: So klappt die Getreide-Konservierung

Katharina Krenn, agrarheute
am Donnerstag, 07.07.2016 - 13:00
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Damit es bei der Lagerung von Getreide nicht zu erheblichen Verlusten kommt, macht eine Getreidekonservierung Sinn. Tipps zur optimalen Haltbarmachung.
Erntefrisches Getreide ist in der Regel nicht ausreichend lagerfähig. Auf unbehandeltem Getreide kann es einer Vermehrung von Keimen und Schimmelpilzen kommen und dies kann zu erheblichen Futterverlusten führen. Die Säurekonservierung gilt als das kosteneffizienteste Verfahren zur Konservierung von Getreide. Damit sich der gewünschte Erfolg auch einstellt, geben die Experten des Portals getreidekonservierung.de folgende Tipps:
Die Konservierung des Getreides sollte daher zeitnah nach der Ernte erfolgen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich feuchte Körner leicht erhitzen und verschimmeln. Hinzu kommt, dass dieses Getreide leicht klumpen kann, was wiederum die Konservierung stört, da eine gleichmäßige Benetzung der Körner mit Säure unmöglich ist.
Die nötige Säuremenge richtet sich nach der Kornfeuchte und der Lagerdauer des zu behandelnden Getreides. Dabei muss die Kornfeuchte exakt bestimmt werden. Besonders bei ungleichmäßig abgereiften Beständen kann diese stark streuen. Die feuchteste Partie bestimmt dann die Aufwandmenge an Propionsäure.
Die Propionsäure hat nach wie vor die größte Bedeutung als Konservierungsmittel für Getreide. Wer die Aggressivität der reinen Säure scheut, setzt Grain Save NC zur Konservierung ein. NC steht dabei für "non corrosive" und bedeutet "nicht ätzend". Der Wirkstoffgehalt an Propionsäure beträgt 92 Prozent. Allgemein gilt bei der Säurekonservierung, dass ein Wirkstoffgehalt von 70 Prozent Propionsäure nicht unterschritten werden sollte. Produkte mit weniger Säuregehalt gelten als unsicher in der Konservierung.
Zuschläge zur Aufwandmenge müssen z. B. dann erfolgen, wenn das konservierte Getreide anschließend mittels Gebläse gefördert werden soll. Die laut Dosiertabelle empfohlene Aufwandmenge ist dann um mindestens 10 Prozent zu erhöhen. Weiterhin ist bei sehr hohen Einlagerungstemperaturen des Getreides (> 35 Grad) ein Zuschlag von 10 Prozent empfehlenswert.
Säurebehandeltes Getreide sollte nicht auf ungeschützten Flächen gelagert werden. Die Flächen sollten mit säurefesten Schutzanstrichen oder Folie geschützt sein. Die Propionsäure aus dem Feuchtgetreide geht sonst mit dem jeweiligen Material des Untergrundes eine Verbindung ein und die konservierende Wirkung wird stark eingeschränkt. Das Getreide verschimmelt und es bilden sich feste Krusten zwischen Getreidestapel und Untergrund.
Schüttkegel sind in jedem Fall einzuebnen, sonst besteht die Gefahr, dass der so genannte "Kamineffekt" eintritt. Die Luft zirkuliert ungleichmäßig im Lager und führt zum Verschimmeln der oberen Schicht.
Wird unter Dach gelagert, ist eine Abdeckung mit Folie nicht nötig und auch nicht ratsam. Es kann sich sonst Kondenswasser unter der Folie sammeln und Schimmelpilze fangen an zu wachsen. Muss aber mit Folie abgedeckt werden, so darf die Abdeckung erst nach dem Auskühlen des Schrotes - frühestens nach drei Tagen - erfolgen.
Die gemeinsame Lagerung von unterschiedlich behandelten Partien ist zu unterlassen. Das Wasser aus der feuchteren Partie würde sonst in die trockenere Partie wandern, so dass diese dann verdirbt.
Säurebehandeltes Getreide wird in der Regel weniger stark von Käfern befallen. Für einen 100-prozentigen Schutz sind aber die eingesetzten Aufwandmengen zu niedrig. Erst ab einer Dosierung von über 1 Prozent Säure je Tonne Getreide sterben zwischen 50 und 60 Prozent und über 2 Prozent Säure 98 Prozent der Kornkäfer ab - Aufwandmengen, die in der Regel nicht erreicht werden. Bei akutem Befall sollte auf geeignete Insektizide (zum Beispiel K-Obiol) zurückgegriffen werden.
Wirkungsvollste Maßnahme und damit an erster Stelle steht nach wie vor die Reinigung der Lagerräume. Ecken, Kanten und Zwischenräume dürfen nicht vergessen werden. Das beugt einer Besiedelung der neuen Ernte vor. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist die Verringerung der Lagertemperatur im Getreidestapel.
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