Die Witterung während der Blüte des Weizens ist für eine Fusariuminfektion von entscheidender Bedeutung. Wie es in einem Fachbeitrag der LfL Bayern heißt, infizieren Sporen des Pilzes Fusarium graminearum, der in Bayern am bedeutendsten ist, bei ausreichender Feuchtigkeit ausgehend von Pflanzenrückständen die Blüten des Weizens. Das Pilzmycel bildet zur Besiedelung der Kornanlagen das Mykotoxin DON.
Eine geringe Sortenresistenz und viele Pflanzenrückstände aus dem Vorjahr durch Maisvorfrucht, vor allem in Verbindung mit nichtwendender Bodenbearbeitung, können den Befall sehr stark fördern, heißt es in dem Artikel weiter. Die LfL führt in der Folge Punkte auf, die es zu beachten gilt, um einen Befall mit Fusarien einzuschränken.
Gute Sortenresistenz
Seit Jahren wird in Bayern ein eingeschränktes Sortiment von Winterweizensorten auf ihre Anfälligkeit für Ährenfusariosen geprüft. Der Fusariumbefall wird durch eingestreute Maisstoppeln provoziert und anschließend der DON-Gehalt mittels der HPLC-Methode bestimmt. Drei der vier bayerischen Prüforte zeigten auch 2015 einen Fusariumbefall, der die Differenzierung der Sortenresistenz ermöglichte.
- Die hochanfällige Sorte Tobak hatte einen DON-Gehalt, der deutlich über dem der anderen Sorten lag. Die ertragreiche Sorte ist wegen ihrer hohen Anfälligkeit für Ährenfusarium in Bayern grundsätzlich nicht zu empfehlen.
- Bei hohem Fusariumrisiko rät die Landesanstalt den bayerischen Landwirten zu resistenten Sorten wie Kometus (A), Impression (A) und Rumor (B). Sorten wie Patras (A) und Kerubino (E) besäßen ebenfalls ein brauchbares Resistenzniveau.
- Bei der Wahl von anfälligeren Sorten sollten keine Riskofaktoren wie Maisvorfrucht in Verbindung mit nicht wendender Bodenbearbeitung vorhanden sein.
- Pflanzenbauliche Maßnahmen müssten bei Sorten wie JB Asano und Meister angepasst werden. Diese Sorten eigneten sich nur eingeschränkt nach der Vorfrucht Mais und benötigen intensiveren Pflanzenschutz gegenüber Ährenfusariosen.
Fruchtfolge: Risiko nach Maisvorfrucht erhöht
Grundsätzlich kann bei Witterungsbedingungen, die für die Fusariuminfektion günstig sind, durch den Flug der Sporen - unabhängig von der Vorfrucht - immer ein Befall mit Ährenfusarium stattfinden. Dies führt zur Bildung von DON. Die Untersuchungen der LfL Bayern zeigten ein deutlich erhöhtes Risiko nach Maisvorfrucht, da sich besonders die dicken Maisstoppeln nur sehr langsam zersetzen.
Fusariumspritzung richtig terminieren
Eine optimal terminierte Fusariumspritzung zur Blüte kann den DON-Gehalt um bis zu 70 Prozent gegenüber Beständen ohne Blütenbehandlung reduzieren, empfiehlt die LfL Bayern weiter. Entscheidend für den Wirkungsgrad ist eine infektionsnahe Fungizidapplikation im Zeitfenster von zwei Tagen vor bis maximal vier Tagen nach einem Niederschlagsereignis in der kritischen Phase ab Ende des Ährenschiebens.
Weitere Informationen zum Pflanzenschutz im Getreide gibt es von der LfL Bayern hier.
Sauberes Saatbeet nach Maisvorfrucht
Insbesondere nach Maisvorfrucht schafft eine wendende Bodenbearbeitung ein sauberes Saatbeet mit einem geringen Anteil an Maisstroh an der Bodenoberfläche. Eine intensive Zerkleinerung des Maisstrohs wirkt sich positiv auf die Strohrotte (und die Bekämpfung des Maiszünslers) aus. Dennoch erscheint laut LfL Bayern auch eine konservierende Bodenbearbeitung ohne Pflugeinsatz unter Anwendung aller weiteren Maßnahmen, wie Sortenwahl und Pflanzenschutz als Möglichkeit.
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