Abdrehprobe: Düngerstreuer richtig einstellen
Für eine bedarfsgerechte Düngung muss der Düngerstreuer korrekt eingestellt werden. Wo dies noch nicht automatisch läuft, braucht man eine sorgfältig durchgeführte Abdrehprobe.

Mineraldünger kostet Geld und bringt Ertrag. Deshalb geht der Landwirt achtsam damit um. Für eine bedarfsgerechte Düngung der Pflanzen ist der Streuer korrekt einzustellen. Moderne Düngerstreuer steuern die richtige Ausbringmenge heute automatisch. Bei älteren/kleineren Modellen muss die Dosierung vorher gemacht werden. Jede Düngersorte verlangt eine sorgfältig durchgeführte Abdrehprobe.
Die zu erreichende, abgedrehte Düngermenge in Kilogramm pro Minute errechnet sich aus
- der gewünschten Ausbringmenge in Kilogramm je Hektar,
- der Fahrgeschwindigkeit in Kilometer pro Stunde und
- der Arbeitsbreite in Meter.
Dieser Wert wird bei einem Zweischeibenstreuer für die im Messbehälter aufzufangende Düngermenge halbiert. Gerechnet wird wie folgt: Für 100 Meter (m) braucht der Landwirt bei 12 km/h Arbeitsgeschwindigkeit 30 Sekunden. Bei einer Arbeitsbreite von 24 Metern werden auf 100 m 2400 m² gedüngt. 10.000 m² durch 2400 m² ergibt den Faktor 4,16, durch den die zuvor festgelegte Düngermenge geteilt wird. Bei auszubringenden 260 kg/ha ergibt das 62,5 Kilogramm. Geteilt durch zwei - weil an einem der zwei Verteiler gemessen wird - ergibt das den Wert 31,25 kg in 30 Sekunden. Der Wert kann halbiert werden, so dass man in 15 Sekunden 15,62 Kilogramm im Messbehälter finden sollte.
Abdrehprobe: Die wichtigsten Schritte im Überblick
- Die Dosierschieber des Streuers werden laut Streutabelle eingestellt. Die Einstellwerte werden für die gängigen Düngersorten in den Prüfhallen der Hersteller ermittelt.
- Nachdem der Schieber eingestellt ist, wird eine Wurfscheibe abgenommen.
- Im Anschluss werden Auffangbehälter und gegebenen Falls Rutsche unter dem Auslauf eingehängt. Dann geht es auf den Traktor.
- Nach dem Start des Motors wird die Zapfwelle umgelassen und die Drehzahl entsprechend der Streutabelle eingestellt.
- Dann wird mit dem Steuerventil der Schieber für die gewünschte Abdrehprobenzeit geöffnet, in diesem Fall 15 Sekunden.
- Im Anschluss wird das Düngergewicht ermittelt. Ist das Ergebnis korrekt, wird die Wurfscheibe wieder montiert, falls nicht wird der Schieber angepasst. Danach geht es auf den Acker. Dort kann mit Hilfe eines Prüfschalensets die Gleichmäßigkeit der Verteilung gemessen werden. Denn jedes Korn zu viel oder zu wenig wirkt sich auf den Geldbeutel des Landwirts aus.
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