Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Unkrautbekämpfung

Achtung, Frost: Bei diesen Getreideherbiziden drohen Kulturschäden

Weizen nach dem Winter
am Samstag, 20.11.2021 - 09:05 (Jetzt kommentieren)

Stehen bei Ihnen noch Herbizidbehandlungen aus? Achten Sie unbedingt auf die Mittelwahl, wenn die Temperaturen unter Null sinken.

Wenn bei Ihnen noch ein Herbizideinsatz ansteht, sollten Sie auf die anstehenden Temperaturen achten. Wie das miteinander zusammenhängt, erklären die Berater des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg.

Wo Wintergetreide früh, also bis Ende Oktober, behandelt wurde, stehen in den nächsten ein bis zwei Wochen Nachbehandlungen gegen Ackerfuchsschwanz, Weidelgras oder Windhalm an. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Vegetationsruhe der Getreidebestände möglichst nicht stören

Bei der derzeitigen Witterung stagniert das Pflanzenwachstum und die Bestände verlieren zunehmend an Energie. Sie gehen in die Vegetationsruhe über, die möglichst nicht gestört werden sollte.

Dabei muss man unterscheiden, ob bereits Frost auftrat oder nicht. Pflanzen, die schon einen Nachtfrost überstanden haben, konnten ihren Assimilatestrom zwischenzeitlich an die niedrigen Temperaturen anpassen.

Pflanzen, die noch keinen Frost durchstehen mussten, reagieren wesentlich empfindlicher auf das Sinken der Temperaturen in den Minusbereich. Sie vertragen auch Herbizidmaßnahmen viel schlechter.

Bei Frost kein Boxer, Lentipur oder Trinity

Das Ausbringen einiger Herbizide nach Frost und Minustemperaturen kann Pflanzschäden verursachen; das ist bekannt. Um keine Schäden zu verursachen, sollten Sie bei solcher Wetterlage beispielsweise auf Boxer, Lentipur oder Trinity verzichten.

Der Rat der Pflanzenschutzexperten: Rund 3 bis 4 Tage vor und nach der Anwendung sollte kein Nachtfrost eintreten, damit das Herbizid keinen Schaden in der Kultur hinterlässt.

Diese Herbizide zeigen weniger Risiko für Frostschäden

Die ersten Nachtfröste sind für die Herbizidverträglichkeit besonders kritisch. Die Fachleute des LTZ Augustenberg stufen die Wirkstoffe mit Mittelbeispielen nach ihrem Risiko bei und nach Nachtfrösten in der folgenden Übersicht ein – von oben nach unten mit abnehmender Verträglichkeit.

Pflanzenverträglichkeit von Herbiziden bei Frost
(abnehmend von oben nach unten)
Wirkstoff Mittelbeispiele

FOP/DEN

Traxos, Axial

Dinitroanilin

Malibu, Stomp

Harnstoffderivat

Lentipur, CTU

Sulfonylharnstoffe

Viper Compact, Niantic + FHS, Atlantis OD

Chlorotika

Picona, Diflanil, Herold, Trinity

Thiocarbamate

Boxer
Mit Material von LTZ Augustenberg

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...