Noch löst chemischer Pflanzenschutz viele phytomedizinische Probleme und hilft, die Erträge zu sichern. Künftig spielen auch mehr ackerbauliche Tugenden wieder eine größere Rolle. Doch nicht alle momentanen Schwierigkeiten lassen sich damit lösen.
Umfrage unter Pflanzenbauberatern in Baden-Württemberg
Prof. Dr. Carola Pekrun von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen hat 2019 eine nicht repräsentative Umfrage unter Pflanzenbauberaterinnen und -beratern in Baden-Württemberg gemacht. Sie zeigt, welche Lücken im chemischen Pflanzenschutz bereits bestehen oder welche in naher Zukunft befürchtet werden.
Neben spürbarer Verunsicherung wegen jährlich stark wechselnder Informationen zur Verfügbarkeit einzelner Wirkstoffe und zur Zulassung erlaubter Produkte gibt es demnach 13 wichtige Herausforderungen, die agrarheute hier zusammenstellt.
Das sind die Probleme bei Herbiziden
1. Herbizidresistenter Ackerfuchsschwanz
2. Resistenzen gegen Sulfonylharnstoffe bei Unkrauthirsen
3. Wegfall von Glyphosat: Zunahme von ausdauernden Unkräutern
Das bedeutet der Wegfall von Insektiziden
4. Insektizidresistenter Rapsglanzkäfer, teilweise auch Rapserdfloh
5. Fehlende neonikotinoide Beize in Raps, Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln
6. Wegfall der Mesurolbeize in Mais: Krähenfraß
7. zunehmende Populationen Maiswurzelbohrer
Das sind die Schwierigkeiten ohne Fungizide
8. Cercospora-Blattflecken in Zuckerrüben, Resistenz gegen Strobilurine, zusätzlich Wegfall von Epoxiconazol
9. Blattkrankheiten in Getreide, wenn nur noch zwei Wirkstoffe verfügbar
10. Wegfall von Chlorthalonil: Ramularia in Gerste
Das sind weitere Lücken
11. Wegfall von Reglone zur Krautabtötung von Kartoffeln
12. Syndrom Basses richesses (SBR ) in Zuckerrüben
13. Anwendungsbestimmungen Wind bei der Saat: Beizstaub.
Antworten auf die Frage, inwiefern sich Lücken im chemischen Pflanzenschutz durch Rückbesinnung auf pflanzenbauliche Tugenden lösen lassen, finden Sie in der gedruckten Ausgabe von agrarheute im Februar-Heft 2/2020 ab Seite 100.
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