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Eco-Schemes

Agroforstwirtschaft: Ab 2023 gibt's dafür nur schlappe EU-Förderung

Agroforsten am Gladbacherhof in Hessen: Künftig drohen sie keine geschützen Landschaftselemente mehr zu werden.
am Samstag, 20.08.2022 - 06:30 (1 Kommentar)

Agroforsten sollen laut deutschem Strategieplan zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik bis 2027 künftig auf rund 200.000 ha neu entstehen. Die Gehölze werden dann nicht mehr zu geschützten Landschaftselementen. Die EU-Förderung bei den Öko-Regelungen sind niedrig.

Ab 2023 sind Agroforsten beihilfefähig. Rund 200.000 ha sollen laut deutschem Strategieplan zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) bis 2027 neu entstehen. Die Gefahr, dass die Gehölze zu geschützten Landschaftselementen werden, entfällt dann.

Das sind die Auflagen für die EU-Förderung von Agroforsten als Eco-Schemes

An die EU-Förderung als Öko-Schemes von schlappen 60 Euro/ha sind aber an bürokratische Auflagen geknüpft. Dazu zählen 20 m Mindestabstand zwischen den Agroforststreifen und zum Flächenrand sowie 3 m Mindestbreite bei zwei Streifen pro Fläche.

Das passt nicht überall und erschwert die Anlage. Zudem gilt eine Negativliste für Arten, die naturschutzfachlich verboten sind, seien sie auch noch so trockenheitsresistent, blütenreich oder qualitativ hochwertig.

So wenig EU-Förderung bleibt für Agroforsten

Bei durchschnittlich 10 bis 20 Prozent Anteil an den Gehölzflächen auf Acker- oder Grünland bleiben gerade 6 bis 12 Euro/ha an EU-Förderung. Einige Bundesländer fördern Agroforsten aber auch aus der sogenannten Zweiten Säule.

Rentabel sind Energie- und Stammholz, Obst- oder Nussbäume sicher nur langfristig. Wichtige Vorteile sind jedoch mehr Wind- und Bodenschutz, weniger Erosion, oft günstigere Wasser- und Nährstoffnutzung, zusätzliches Wasserhaltevermögen, besseres Mikroklima und mehr Tierschutz fürs Weidevieh, etwa Hühner. Um sich gegen den Klimawandel zu wappnen, spielen Agroforsten eine zentrale Rolle.

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