Wie der Düngemittelanbieter EuroChem Agro aktuell schreibt, wirke sich die anteilige Ammoniumernährung unter anderem positiv
- auf die Ausnutzung des zugeführten Stickstoffs und
- auf die Wurzelleistung der Pflanzen aus.
In der geplanten DüV-Novelle sollen die bisher zulässigen Bilanzüberschüsse (ab 2018) herabgesetzt werden,
- bei Stickstoff von bislang 60 kg/ha auf 50 kg/ha/a (im Durchschnitt der letzten 3 Düngejahre) und
- bei der Phosphatdüngung von bislang 20 kg/ha P2O5 auf dann 10 kg/ha/a (im Durchschnitt der letzten 6 Düngejahre).
Führt man diese Punkte zusammen, könne der anteiligen Ammoniumernährung nach Sicht des Unternehmens eine wichtige Rolle in der effizienteren Phosphatdüngung zufallen.
P-Effizienz: Gute fachliche Praxis bietet Instrumente
Die Ausnutzungsrate von Phosphat könne laut EuroChem Agro bereits heute durch folgende Instrumente der guten fachlichen Praxis erhöht werden:
- Die Einhaltung eines guten Kalkzustands des Bodens (pH-Wert).
- Das Anstreben der Bodengehaltsklasse C.
- Die Anwendung wasserlöslicher bzw. ammoncitratlöslicher und damit direkt wurzelverfügbarer Phosphat-Dünger.
- Die Wahl der Düngezeitpunkte entsprechend dem Bedarf der Pflanzen.
- Die räumliche Platzierung der Phosphat- (und Ammonium-) Düngung in Wurzelnähe.
Ammoniumdüngung ist nicht gleich Ammoniumernährung
Ein weiterer Ansatz zur Steigerung der Phosphatverwertung bestehe laut EuroChem Agro über die Stickstoffdüngung - und hier speziell über die ammoniumbetonte Pflanzenernährung. Da die Ammoniumaufnahme mit einer Absenkung des pH-Werts im Rhizosphärenbereich einhergeht, bewirke sie indirekt auch eine Verbesserung der Phosphatmobilisierung und eine Steigerung der Phosphataufnahme.
Allerdings sei Ammoniumdüngung nicht gleich -ernährung, da letztere erst durch den Einsatz von Nitrifikationshemmstoffen wie DMPP möglich wird, wie sie in den ENTEC-Stickstoffdüngern enthalten sind.
- So schütze der Wirkstoff DMPP den Ammoniumanteil des Düngers vor der Nitrifikation im Boden,
- setzt so die Konkurrenzsituation zwischen den Pflanzen und den nitrifizierenden Bakterien um den Ammoniumstickstoff zeitweilig aus und
- schaffe damit erst die Voraussetzung für die Ammoniumernährung.
Bei der Aufnahme des NH4+-N durch die Wurzeln werden H+-Ionen an die Umgebung abgegeben. In der Folge sinke der pH-Wert in der Rhizosphäre beträchtlich. Das führt zu dem positiven Nebeneffekt, dass das in unmittelbarer Umgebung vornehmlich in Form von Calciumphosphaten wie Apatit-Rohphosphat gebundene Phosphat und weitere Mikronährstoffe mobilisiert und damit pflanzenverfügbar werden.
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