Die Arbeiten konnten aufgrund des lang anhaltenden Winters und anschließend anhaltender feuchter Witterung regional erst ein paar Tage später als in anderen Jahren erfolgen. Dennoch ist die Aussaat meistens noch rechtzeitig erfolgt.
Nordeuropa: Arbeiten noch nicht begonnen
Im Norden Europas haben die Arbeiten, wie in jedem Jahr zu dieser Zeit, noch nicht begonnen. Erwartungsgemäß wurde die Fläche teilweise deutlich eingeschränkt. Und es gibt noch große Unsicherheiten über die letztendlich zu erwartenden Flächen. Gründe sind in erster Linie zu niedrige Preise für die Braugerste. Deshalb wurde die Fläche von Wintergetreide in der Regel ausgedehnt. Am deutlichsten fällt die reduzierte Fläche in Großbritannien aus. Grund ist hier aber auch, dass 2009 die Fläche an Sommergerste deutlich ausgedehnt wurde, weil der nasse Herbst 2008 keine Wintersaaten zuließ.
Frankreich: Marktbeobachter bezeichnen Bedingungen als 'befriedigend'
In Frankreich bezeichnen Marktbeobachter die Bedingungen während der Aussaat und die Entwicklung der Pflanzen als befriedigend. Auch in Spanien ist von einer ausgezeichneten Bodenfeuchte die Rede. In Großbritannien wechseln sich trockene und feuchte Witterungsverhältnisse im Moment ab. Auch wenn die Saatbettbereitung gut war, werden die Bodentemperaturen zur Zeit der Aussaat als sehr kalt bezeichnet. Über den aktuellen Stand der Saat ist im Moment noch nichts zu berichten.
Osteuropa: Aussaat hat begonnen
In Osteuropa konnten die Aussaatarbeiten ebenfalls bereits beginnen und sind zum Teil bereits weit vorangeschritten. In der tschechischen Republik gibt es aufgrund der unterschiedlichen Bodenverhältnisse sehr differenzierte Aussaatbedingungen. Während in Moravia- im Osten des Landes- die Aussaat teilweise schon bis zu 100 Prozent abgeschlossen ist, können die Arbeiten im zentralen Hochland erst Anfang April beginnen.
Slovakische Republik: Optimale Beschaffenheit
Ähnlich unterschiedlich sieht es in der slovakischen Republik aus. Hier ist allerdings die Rede von einer optimalen Bodenbeschaffenheit im Moment. Über die Entwicklung der Pflanzen in diesen Regionen lässt sich noch nichts berichten. Die Schätzungen über die Flächenreduzierungen reichen von 35 bis 50 Prozent. In Polen und Ungarn haben die Arbeiten ebenfalls begonnen. Auch in dieser Region Europas ist voraussichtlich deutlich weniger Fläche als 2009 für die Sommergerste vorgesehen. Teilweise reichen die Schätzungen auch hier bis zu 50 Prozent Rückgang.
Russland: Deutlicher Flächenrückgang
In Russland wird ebenfalls ein deutlicher Rückgang der Fläche erwartet. Ausgesät ist hier noch keine Sommergerste. Die Sommergerstenfläche in Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich erneut um 15 bis 20 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Nach wie vor herrscht aber auch hier noch große Unsicherheit über die tatsächlich zu erwartende Fläche. Die Überversorgung des Marktes sowie die daraus resultierenden niedrigen Erzeugerpreise sind ebenso Gründe für diese Entwicklung wie die risikoärmeren Anbaualternativen im Energiepflanzensektor. Darauf weist die Baugerstengemeinschaft e.V., München. hin
Deutschland: 25 Prozent der Sommergerstenfläche ausgesät
Bis Ende März waren in Deutschland etwa 25 Prozent der zu erwartenden Sommergerstenanbaufläche ausgesät. Der lang andauernde Winter hat in weiten Teilen des Landes die Arbeiten erst ab Mitte März möglich gemacht. Leichtere Böden sind dann aber schnell abgetrocknet und waren befahrbar. Die Auswaschung des Bodens ist gering und die Nährstoffversorgung wird als gut eingestuft. Bei schon im Februar abgetauten Schneedecken war teilweise auch Frostsaat möglich. (pd)
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