Analysten der Commonwealth Bank haben die Schätzung für die australische Weizenernte von 25 auf 22,3 Millionen Tonnen revidiert. Der Weizenexport 2010/11 wird voraussichtlich erneut nur 14 Millionen Tonnen erreichen statt der ursprünglich erwarteten 16 Millionen Tonnen. Das wäre zwar noch ein gutes Ergebnis.
Jedoch zeichnen sich gravierende Qualitätseinbußen ab. Entlang der Ostküste dürften rund sechs Millionen Tonnen Mahlweizen wegen mangelnder Qualität herabgestuft werden müssen. Ein Drittel der Ernte wird wahrscheinlich nur Futterqualität erreichen.
An den Warenterminbörsen von Chicago bis Paris zogen auch deshalb die Notierungen für Mahlweizen seit Anfang Dezember kräftig an.
Osten leidet unter Regen
Ursprünglich war im Osten Australiens nach nahezu idealen Witterungsbedingungen über die gesamte Wachstumsperiode eine Rekordernte erwartet worden. Weit überdurchschnittliche Regenfälle verschlechtern nun aber von Tag zu Tag die Aussichten. Die Erntearbeiten liegen bereits um mehr als einen Monat hinter dem üblichen Zeitplan. Weitere heftige Regenfälle werden im Laufe dieser Woche erwartet.
Im Westen herrscht Dürre
Indes leidet Westaustralien weiter unter extremer Trockenheit. Dort dürfte mit vier Millionen Tonnen Weizen die schlechteste Ernte seit zehn Jahren eingebracht worden sein. Im vergangenen Jahr war in Westaustralien mehr als doppelt so viel Weizen gedroschen worden. Morgen wird das australische Amt für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) eine aktualisierte Ernteschätzung vorlegen.
Westaustralien ist Exportzentrum - Weizen aus dem Osten eher für Inlandsmarkt
Der Landeswesten ist das Zentrum des australischen Weizenexports und verfügt über die notwendigen Transport- und Hafeneinrichtungen. Die Weizenproduktion Ostaustraliens ist eher auf die Versorgung der rund sieben bis acht Millionen Tonnen Inlandsnachfrage orientiert, hier fehlen die Logistikeinrichtungen für den Export weitgehend. So hatte es für den australischen Weizenexport 2010/11 eher schlecht ausgesehen, als Ostaustralien noch eine Rekordernte erwartet hatte, der Westen aber schon unter der Dürre litt, weil der Transport des Weizens quer durch den Kontinent zu den Exporthäfen als problematisch und teuer galt.
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