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Getreide

Auswinterungsschäden: Sind Ihre Bestände betroffen?

am Mittwoch, 29.02.2012 - 13:16 (Jetzt kommentieren)

München - Die Frostperiode ist zu Ende und die Felder sind schneefrei. Jetzt kann das Ausmaß der möglichen Auswinterungsschäden beurteilt werden.

Der im Februar aufgetretene Kälteeinbruch, in manchen Gebieten verstärkt durch eine mangelnde Schneedecke, könnte zu Auswinterungsschäden geführt haben. Zwei Wochen lang hat Russland-Hoch "Dieter" für Temperaturen um Minus 20 Grad gesorgt. Je nach Bodenart und Feldfrucht dürfte das Ausmaß der möglichen Schäden unterschiedlich sein. Die Winterhärte selbst wird von mehreren Faktoren beeinflusst: der Pflanzenentwicklung, Abhärtungsphase, Ernährungszustand und der Stärke und Dauer der Stressphase.

Gute Entwicklung der Ackerkulturen im Herbst

Da die Herbstentwicklung der Winterfrüchte recht weit war, hatte sich in vielen Beständen bereits eine große Wurzelmasse gebildet. Das sogenannte Hochfrieren könnte ein Problem geworden sein. Dabei hebt sich der Oberboden durch den Frost an und die Wurzeln der Pflanzen reißen ab. Besonders gefährdet ist die Gerste. Der Weizen kann diese Stresssituation besser kompensieren. Beim Raps dagegen liegt das Problem meist am Vegetationsknoten. Liegt dieser nicht weit genug in der Erde, erfriert er.

Schäden im richtigen Ausmaß feststellen

Nachdem die Frostperiode zu Ende ist und die Felder schneefrei sind, können die Bestände beurteilt werden. Um die Auswinterungsschäden einschätzen zu können, interessieren vor allem die Pflanzenvitalität, die Bestandesdichte, die Pflanzenverteilung und der Schaderregerbefall. Werden die Schäden im richtigen Ausmaß früh festgestellt, können rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden. Wichtig ist die zeitnahe Versorgung mit Stickstoff und anderen wichtigen Nährstoffen, um die Pflanze bei der Regeneration zu unterstützen. Auch ausreichende Niederschläge tragen zum Überleben bei. Bei trockenen Bodenverhältnissen sollte das Getreide angewalzt werden.

Zum Thema Umbruch

Abwarten und Tee trinken. Je nach Wetterlage sollten keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Das Getreide erwacht zurzeit erst wieder. Ein Umbruch ist erst dann sinnvoll, wenn der Ertrag infolge der Frostschäden um mehr als 50 Prozent abfällt.
 
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