Die Saison beginnt gerade und die Nachfrage zieht an. Die Bayer CropScience AG hat bisher keine Hamsterkäufe registriert. „Das solle auch hoffentlich so bleiben“, heißt es im Konzern. Die Warenversorgung für das Frühjahr sei weitestgehend sichergestellt. Der Konzern setze alles daran, dass es auch im zweiten Halbjahr zu keinen Engpässen kommen werde.
Wiederzulassung für Glyphosat 2022 angestrebt
Dazu werde sich das Unternehmen „weiter neu erfinden“, sagt Peter R. Müller, Geschäftsführer Bayer CropScience Deutschland. Für ihn steht derzeit die Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung auf dem Prüfstand. So strebe Bayer 2022 die Wiederzulassung von Glyphosat in Europa an.
Zudem werde der Konzern sein Netz an Betrieben, sogenannte ForwardFarms, weiter ausbauen. Geplant ist aktuell, drei weitere Höfe in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg einzubeziehen. Dort sollen in Pflanzenschutz, Züchtung und Digitalisierung weiter neue Schwerpunkte gesetzt und verstärkt der Dialog mit der Gesellschaft geführt werden.
Für Maisanbauer: Saatgut und Pflanzenschutzmittel...
Beim Pflanzenschutz in Mais ist Bayer nach eigenen Angaben marktführend. „Schutz von Anfang an“ biete Redigo M, die Saatgutausstattung gegen Auflaufkrankheiten und Fusarium, sagt Dr. Marco Harms, Leiter Field Solutions. Behandeltes Saatgut ist zur 2020 erstmals verfügbar. Neu entwickelt werden aktuell ein biologisches Vogelrepellent, weiter eine neue Beize gegen Bodenschädlinge wie Drahtwurm und Maiswurzelbohrer.
Bei Maisherbiziden hat Bayer mit MaisTer power Aspect Pack Lösungen gegen Hirse, Quecke, Einjährige Rispe und Ackerfuchsschwanz. Der Laudis Aspect Pack wirkt gegen Problemhirsen. Und mit Adengo wurde 2019 eine Vorauflauflösung eingeführt.
Die Maisfungizide Prosaro gegen Fusarium und Propulse gegen Blattkrankheiten sowie das Insektizid Decis Forte gegen Maiszünsler komplettieren das Angebot.
Das Maissaatgut von Dekalb sei in Deutschland unter den Top 5-Marken, so Eckhard Holzhausen, Leiter der Europäischen Maiszüchtung früher Sorten. 2019 sei der Marktanteil um rund 2 Prozent gestiegen. Die lange auf Körnermais ausgerichtete Züchtung sei inzwischen angepasst worden.
So wolle man auch beim Silomais weiter aufholen. Bei den mittelfrühen Sorten kommen 2020 vier in die Landessortenversuche: DKC 2990 (früh), 3204 und 3888 (mittelfrüh) und 3990 (mittelspät).
...sowie Ausbringkarten zu variablen Saatstärken
Teil der Sortenprüfung in Mais seien bei Bayer Versuche zur Bestandesdichte. Sie sind die Basis für variable Aussaatkarten der digitale Plattform Climate FieldView. Das ist ein Produkt der 100-prozentigen Bayer-Tochter Climate Corporation, übernommen seinerzeit von Monsanto.
Laut Katharina Au, Leiterin Digitale Lösungen, sind „44 Mio. bezahlte Hektar“ dabei das globale Ziel für 2020 mit Schwerpunkt Nord- und Südamerika. In Deutschland gebe es drei Angebote, darunter ein Einstiegsprodukt mit Vegetationskarten. Weiter reicht es bis zu Saat- und Ausbringkarten und bis zur Maschinenanbindung zum Aufzeichnen und Auswerten von Arbeiten und Erträgen.
Das soll den wirtschaftlichen Erfolg der variablen Aussaat im Vergleich zur Standardsaatstärke zeigen. Weiter gibt es bei Körnermais automatisch auf den Standort angepasste Saatkarten nur für Dekalb-Sorten. Das soll im nächsten Schritt auch auf Silomais ausgeweitet werden.
„Problemkind“ Rapsanbau
2019 dominierte die Dürre und so „eine geringe Intensität beim Pflanzenschutz“, sagt Nils Bauer, Leiter Marketing. „Verantwortlich für den rückläufigen Markt in einer Größenordnung von etwa 1,9 Prozent waren vor allem eine geringe Intensität mit Fungiziden und der Rückgang der Rapsanbaufläche“. Winterraps verzeichne minus neun Prozent Anbaufläche. Die Gründe dafür seien neben der Dürre zur Herbstsaat auch wegfallende Beizen und Präprate im Pflanzenschutz.
Rapssorten: Mit den Dekalb-Sorten bietet Bayer neben Mais- auch Rapssorten. Bei Raps sind aktuell elf Sorten verfügbar, darunter die beiden 2020 neu eingetragenen DK Exima und DK Excited (DMH 440) als erste virusresistente Rapssorte.
Das sind die neuen Mittel in Getreide 2020
Getreideherbizide: Hier bietet Bayer diesen Herbst die beiden weiteren Produkte Agolin Forte und Cadou Pro Pack. Sie wirken gegen Wildhalm- beziehungsweise Ackerfuchsschwanz.
Getreidefungizide: Hier ist Input Triple noch neu. Das Mittel kombiniert drei Wirkstoffe und diene dem integrierten Resistenzmanagement. Das größte Getreidefungizid im deutschen Markt sei Ascra Xpro.
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