Im niedersächsischen FINKA-Projekt (Förderung von Insekten im Ackerbau) steht eine Kooperation von biologisch und konventionell im Mittelpunkt. 30 konventionelle Betriebe verzichten auf je 3 ha Versuchsfläche auf chemischen Pflanzenschutz. 30 Bioberufskollegen aus der Umgebung helfen mit Know-how und Maschinen beim mechanischen Pflanzenschutz.
Jan-Hendrik Schöne und Tetje Meyerdierks stammen beide aus dem Landkreis Osterholz bei Bremen. Sie hatten gehört, dass Pilotbetriebe für das Projekt gesucht werden und fanden die Idee interessant. Die beiden Landwirte kannten sich schon vor dem Projekt.
„Wir haben die gleiche Betriebsausrichtung und passen daher gut zusammen“, sagt Schöne, der einen konventionellen Hof bewirtschaftet. Beide Betriebe halten Milchvieh und erzeugen Futter auf ihren Flächen.
Striegeleinsatz im Frühjahr
In diesem Jahr stand Winterweizen auf der Versuchsfläche. Vor der Aussaat wurde gepflügt. Im Frühjahr kam der Striegel von Meyerdierks zum Einsatz.
Meyerdierks wirtschaftet schon seit 2009 nach Bioland-Richtlinien. Er hat damals viel von einem nahen Biobetrieb gelernt. „Ich musste erst akzeptieren, dass nicht immer alles perfekt aussieht. Bei schlechtem Wetter oder Krankheiten kann man nicht so spontan reagieren wie im konventionellen Anbau.“ Er glaubt, dass der Trend langfristig zur Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes geht.
Schöne sagt: „Bislang steht die Versuchsfläche genauso gut da wie die anderen Flächen. Etwas mehr Unkraut ist aber schon im Bestand.“ Der Landwirt kann sich vorstellen, den Striegel auch künftig auf seinen Flächen einzusetzen. Nach einer Ackergras-Zwischenfrucht folgt im nächsten Frühjahr Mais.
Das FINKA-Projekt läuft noch bis 2025. Beteiligt sind unter anderem das Landvolk Niedersachsen und das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen.
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