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Getreidefungizide

Blattkrankheiten im Getreide jetzt im Blick behalten

Befall mit Rhynchosporium-Blattflecken an Wintergerste
am Donnerstag, 22.04.2021 - 09:29 (Jetzt kommentieren)

Mit steigender Temperatur und schossenden Pflanzen nimmt das Infektionsrisiko für Krankheiten zu. Worauf Sie jetzt achten sollten.

Wenn zum Schossen die Pflanzen an Masse zulegen, sollten Sie den Blattapparat regelmäßig beobachten: Zeigen sich Anzeichen für Befall mit Blattkrankheiten?

Im Südwesten berichten die Pflanzenschutzexperten vom Regierungspräsidium Stuttgart von bislang weitgehend gesunden Getreidebeständen. Erster Befall mit Gelbrost oder Rynchosporium-Blattflecken ist in anfälligen Sorten zu finden.

In Sorten mit einer geringen Halmbruchanfälligkeit sind in der Regel keine Behandlungen gegen diese Krankheit erforderlich. Bei anfälligen Sorten kann das ISIP-Prognosemodell „Simcerc“ helfen, die richtige Entscheidung für den betreffenden Schlag zu treffen.

Wann ist ein Fungizideinsatz wirtschaftlich?

„Auf Flächen mit einem geringen Krankheitsdruck ist ein früher Fungizideinsatz oft unwirtschaftlich“, heißt es vom Pflanzenschutzdienst Stuttgart. Das A und O sei dabei die Bestandskontrolle.

Dabei helfen der Infodienst der Landwirtschaftsämter und die Entscheidungshilfen auf den ISIP-Seiten. „Besonders in trockenen Jahren kann man dann oft mit der ersten Behandlung bis zum Erscheinen des Fahnenblatts oder bis zum Grannenspitzen warten.“

Empfehlungen in Weizen und Triticale

Wenn in früh gesätem Winterweizen oder in Triticale Gelbrost auftritt, ist eine Behandlung mit einem Azolfungizid erforderlich, beispielsweise Folicur oder Orius.

Die Mittel Revystar plus Flexity, Plexeo plus Unix und andere schützen vor Blattseptoria, Gelbrost, Mehltau und der Halmbruchkrankheit. Input Classic hat das gleiche Wirkungsspektrum, aber das Anwendungsgebiet Halmbruch ist in der Zulassung nicht ausgewiesen.

Bei starkem Mehltaubefall ist eine Tankmischung mit einer Teilmenge von Property 180 SC, Talius oder Vegas beziehungsweise die Anwendung von Input Triple sinnvoll.

In Wintergerste oft nur einmal und später behandeln

In der Wintergerste war in den vergangenen Jahren eine einmalige Behandlung ab BBCH 39 am wirtschaftlichsten.

Nur bei Sorten mit hoher Anfälligkeit für Mehltau oder bei stärkerem Auftreten von Blatt- und/oder Netzflecken kann eine frühere Fungizidbehandlung sinnvoll sein. Dann können beispielsweise Fandango oder Input Classic vorgelegt werden. Vor allem im Süden ist rechtzeitig an mögliche Ramularia-Infektionen zu denken.

Achtung: Werden zu Azolfungiziden noch Wachstumsregler zugemischt, ist deren Aufwandmenge zu reduzieren.

Achtung, Zulassungsende von Epoxiconazol

Die Aufbrauchfrist für Epoxiconazol-haltige Mittel endet am 30. Oktober 2021.

Verbrauchen Sie Restmengen daher komplett in dieser Vegetationsperiode. Übrig gebliebene Reste sind nach Ende der Aufbrauchfrist entsorgungspflichtig.

Mit Material von Pflanzenschutzdienst RP Stuttgart
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