
Bei der Direktsaat verzichtet der Landwirt komplett auf eine Bearbeitung und Lockerung des Bodens. Der Eingriff in den Boden erfolgt bei diesem Verfahren nur zur Ablage des Saatgutes. Weil der Boden nicht mehr gewendet wird, kann die Direktsaat als eine besonders extensive Form der konservierenden Bodenbearbeitung betrachtet werden.
Im Unterschied zur konservierenden Bodenbearbeitung (Bodenbearbeitung ohne Pflugeinsatz) wird der Boden jedoch bis auf das Öffnen der Säschlitze zur Aussaat nicht mehr bearbeitet.
Vor-und Nachteile des Direktsaat-Verfahrens
Das Direktsaatverfahren hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Vorteile:
- Verbesserter Wasserhaushalt und sehr günstige Wirkung gegen Bodenabtrag
- Geringere horizontale Verlagerung von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln
- Gute Befahrbarkeit
- Höhere Aggregatstabilität
- Geringerer Energie- und Arbeitszeitbedarf
- Hohe Flächenleistung
- Geringere Verfahrenskosten
Nachteile:
- Abtrocknen der Flächen
- Oberflächenerwärmung im Frühjahr verzögert
- Höhere Anforderungen an Management und Pflanzenbau
- Einsatz von Totalherbiziden ist notwendig
Die Direktsaat wird meistens nur bei bestimmten Fruchtarten - wie zum Beispiel Winterweizen nach Winterraps - durchgeführt.
Wirkungen: Direktsaat vs. Bodenbearbeitung
Direktsaat:
- Tiefe des Eingriffes: zwei bis fünf cm (Saattiefe)
- Häufigkeit der Eingriffe: gering
- Organische Masse an der Oberfläche: hoch
- Technische Lockerung: keine
- Biologische Aktivität: hoch
Bodenbearbeitung (wendend):
- Tiefe des Eingriffes: 15-35 cm
- Häufigkeit der Eingriffe: hoch
- Organische Masse an der Oberfläche: keine
- Technische Lockerung: hoch
- Biologische Aktivität: gering
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