Über alle Getreidearten lag der Saatgutwechsel zuletzt bei 58 Prozent. Das berichtet der Getreidefonds Z-Saatgut (GFZS). Im Vorjahr wurde er mit 59 Prozent angegeben. Die Anbaufläche von Getreide inklusive Hybriden lag zur Ernte 2023 bei 5.540.200 ha, davon
- 5.043.500 ha Wintergetreide
- 496.700 ha Sommergetreide.
Bei Sommergetreide erreichte der Saatgutwechsel im Durchschnitt 59 Prozent, im Vorjahr waren es noch 61 Prozent. Die Zahlenwerte liegen seit Jahren auf einigermaßen kontantem Niveau und ändern sich vergleichsweise wenig.
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Eigener Nachbau und aktueller Saatgutwechsel im Vergleich
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 gab es folgenden Wechsel bei Getreidesaatgut (in Klammern im Vergleich zum Vorjahr in Prozent) und diese Veränderungen der Anbaufläche (plus oder minus in Prozent) im Vergleich zum Vorjahr:
- Winterweizen: 50 % (52) bei minus 1,5 %,
- Wintergerste: 65 % (65) bei plus 5,2 %,
- Roggen: 90 % (88) bei plus 3,9 %,
- Triticale: 78 % (79) bei minus 3,9 %,
- Sommergerste: 54 % (57) bei minus 11,3 %,
- Sommerweizen: 98 % (82) bei minus 44,8 %,
- Hafer: 62 % (65) bei minus 13,4 % Anbaufläche.
Wintergerste und Roggen hatten zuletzt höhere Anbauflächen als im Vorjahr. Bei Weizen ist Dinkel und Einkorn inbegriffen, ohne Hartweizen; bei Roggen kein Grünschnittroggen, da keine Anbauflächen zur Ganzpflanzenernte vorliegen; bei Roggen, Triticale und Hafer sind jeweils Winter- und Sommerformen zusammengezählt.
Eigener Nachbau: Bei Getreide liegt er derzeit bei rund 42 Prozent
Nach den aktuellen Zahlen lag der eigene Nachbau über alle Getreidearten demnach zuletzt bei 42 Prozent. „Gerade in schwierigen Jahren wie diesem ist die sicherste Strategie der Anbau von Z-Saatgut“ sagt Dr. Dennis Hehnen, Geschäftsführer des (GFZS) in Bonn „Denn so nur werden die Qualitäten abgesichert und überprüft."
"Bei eigenem Nachbau kann es zu hohen Qualitätsrisiken kommen und zum Beispiel die Keimfähigkeit deutlich reduziert sein.“ Z-Saat sichere züchterischen Fortschritt und geprüfte Qualität. Jede Partie wird amtlich anerkannt und untersucht auf
- Keimfähigkeit,
- Besatz,
- Reinheit.
Nur wenn die gesetzlichen Vorgaben für Z--Saatgut eingehalten werden, darf es in Verkehr gebracht werden.
Alle Zahlen zum Z-Saatgutwechsel bei Getreide 2022/23 finden Sie hier
Z-Saatgut: Verfügbare Sorten früh bestellen
Der Saatgutwechsel beschreibt den Anteil der mit Z-Saat bestellten Äcker an der gesamten Getreidefläche. Berechnet wird er aus den Umsätzen der hiesigen Züchter, den Anbauflächen in Deutschland und den Saatstärken aus den Vermehrungsflächen, die zur Anerkennung gemeldet werden.
Mit den Einnahmen aus Nachbaugebühren und Z-Lizenzen finanzieren die Unternehmen ihre Züchtungsprogramme. So bereiten sie neue Sorten auf die Herausforderungen des Klimawandels vor, etwa auf Stress durch Hitze und Dürre. Für den termingerechten Einsatz der Sorten braucht es eine gut organisierte Logistik und frühzeitige Bestellung für die Saatware. Die Züchter appellieren an alle Landwirte, sich früh mit den verfügbaren Sorten zu beschäftigen und diese beim Händler ihres Vertrauens einzukaufen.
Weiterer Vorteil von Z-Saat: Im Zweifel hilft ein Reklamationsmanagement. Das gibt Sicherheit zur Qualität, die bei eigenem Nachbau nicht existiert. Überdies spielt gesundes, keimfähiges Saatgut wegen des Wegfalls wichtiger Beiz- und Pflanzenschutzmittel eine immer wichtigere Rolle.
Dieses Jahr wird Z-Saatgut wegen der nassen Ernte womöglich knapp. Für Winterweizen, Roggen oder Triticale ist unter Umständen mit Engpässen zu rechnen. Mit einer Sondergenehmigung könnte die niedrigere Kategorie Z 2 zugelassen werden.
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