Ein wenig tarmstedter Charme stellte sich dann doch ein, mit den bunten Pavillons und Maschinen auf dem Acker. Passend zur Ernte haben sich die vier niedersächsischen Unternehmen KWS Getreide, Saphir Maschinenbau, Granit Parts und die Fricke Landmaschinen zusammengeschlossen, um eine Alternative zu den ausgefallenen Feldtagen und Veranstaltungen in diesem Jahr zu schaffen.
Zukunftsfähiger Ackerbau im Stream
Das Field4future-Event in Asendorf, im Landkreis Diepholz, war eine Hybridveranstaltung aus Präsenz und Digital. Hierbei stand insbesondere die Zukunft des Ackerbaus im Fokus. Vier verschiedene Firmen wollten vier verschiedene Blickwinkel auf das Thema ermöglichen.
Leistungsfähigen Sorten und Maschinen sollten demonstrieren, wie sich auch mit Green Deal und Klimawandel weiterhin ein zukunftsfähiger Ackerbau möglich ist.
Über den Videostream konnten Praktiker auch überregional an der Vorführung der Unternehmen teilnehmen. Das kam insbesondere den Landwirten entgegen, die bei dem sonnigen Erntewetter auf den eigenen Flächen unterwegs waren.
Stabiler Weizen trotz Wetterchaos
Für die Getreidezüchter war vor neben den Erträgen vor allem die Pflanzengesundheit das Thema der Zukunft. Der Winterweizen auf den sandigen Lehmböden war noch nicht ganz abgetrocknet, da ging es schon live mit der Erntevorführung los.
Auf der Fläche stand die B-Sorte KWS Donovan. Sie zeichnet sich nach Züchterangaben durch stabile Rohproteingehalte, Standfestigkeit und eine mittlere Abreife aus. Der Weizen sei blattgesund, robust gegenüber Halmbruch und resistent gegenüber Gallmücken.
Trotz der widrigen Bedingungen in zur Kornfülle und Abreife in diesem Jahr zeigten sich die Züchter zufrieden mit dem Ernteergebnis. Zuvor getroffene Schätzungen stellten sich als überraschend zutreffend heraus: 9,4 t pro ha brachte der Weizen auf der Fläche.
Mit dem Strohstriegel gegen Ackerfuchsschwanz und Ausfallgetreide
Neben dem Drusch stand auch die Stoppelbearbeitung im Fokus. Die Firma Saphir ist auf den Bereich ultraflache Bodenbearbeitung und mechanische Unkrautbekämpfung spezialisiert und stellte einige ihrer Geräte vor.
Direkt nach dem Drusch kam der Strohstriegel Clearstar zum Einsatz. Mit einem Verbrauch von 2,5 l Treibstoff pro ha kämmt der Striegel Unkräuter aus den Stoppeln und ritzt den Boden an. Das regt Samen von Ausfallgetreide, Ausfallraps oder Ackerfuchsschwanz zum Keimen an. Die ultraflache Arbeitsweise von 1 bis 2 cm Tiefe soll sicherstellen, dass die Lichtkeimersamen nicht verschüttet werden.
Zusätzlich war der Strohstriegel mit einer Impulsschiene ausgerüstet, die die Stoppeln bodennah zerkleinern und so zur Rotte anregen soll. Sie ist hydraulisch verstellbar.
Ultraflach und wassersparend mit dem Exaktgrubber
Ebenfalls ultraflach arbeitete der Exaktgrubber Allstar Longline. In den obersten 5 cm des Bodens sorgt das achtbalkige Gerät für eine intensive Durchmischung bei einem guten Durchgang.
Das achtbalkige Gerät sorgt mit seinen Gänsefußscharen nach Herstellerangaben für einen ganzflächigen Unterschnitt. Optionale Fronträder und eine leichte Rohstabwalze sollen helfen, den Boden locker abzulegen. Ein nachfolgender Striegel kämmt zusätzlich Unkräuter aus.
Die flache Bearbeitung soll helfen, schonender und wassersparender zu wirtschaften.
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