Das ergibt sich aus den jüngsten Schätzungen, die am vergangenen Donnerstag im zuständigen Verwaltungsausschuss vorgestellt wurden. Danach sollen bis zum Ende des Sommers insgesamt 281,4 Millionen Tonnen Getreide von den europäischen Feldern geholt werden. Das wären trotz der
Frühjahrstrockenheit immerhin 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Weichweizenaufkommen dürfte leicht um 0,5 Prozent auf 128,0 Millionen Tonnen steigen, während ein kräftiges Plus um 5,4 Prozent auf 60,9 Millionen Tonnen für Körnermais erwartet wird.
Zuwächse in Deutschland überdurchschnittlich
Ebenfalls relativ deutlich zulegen soll die Roggenproduktion; hier wird mit 8,0 Millionen Tonnen gerechnet, 3,3 Prozent mehr als 2010. Ein deutlicher Einbruch um 9,2 Prozent auf 8,1 Millionen Tonnen wird dagegen für Hartweizen vorhergesagt. Gerste dürfte mit 53,2 Millionen Tonnen annähernd auf dem Vorjahresniveau verharren. Wie aus den Zahlen der Kommission weiter hervorgeht, sind die Zuwächse in Deutschland teilweise überdurchschnittlich: Hierzulande soll sich die Brotweizenproduktion um 1,2 Prozent auf 24,3 Millionen Tonnen erhöhen, die Roggenernte um 6,7 Prozent auf 3,0 Millionen Tonnen und die Körnermaiserzeugung sogar um 10,3 Prozent auf 4,5 Millionen Tonnen. Dagegen dürften das Gersteaufkommen um 5,3 Prozent auf 9,9 Millionen Tonnen sinken.
Die Gesamternte beläuft sich den EU-Angaben zufolge auf schätzungsweise 44,8 Millionen Tonnen, ein Plus von 1,3 Prozent. Demgegenüber waren der Deutsche Bauernverband (DBV) zuletzt nur von 41 Millionen Tonnen und der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) von 41,2 Millionen Tonnen ausgegangen
Auswirkungen der Trockenheit vor allem in Frankreich spürbar
Die Auswirkungen der Trockenheit machen sich - nach Darstellung der EU-Kommission - besonders in Frankreich bemerkbar: Dort dürfte dieses Jahr mit insgesamt 58,9 Millionen Tonnen etwa 9,7 Prozent weniger Getreide gedroschen werden als 2010. Die Gerstenpreise tendierten nach Angaben der Kommission fest und lagen zuletzt bei 188 Euro je Tonne fob Rouen. AgE
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