Die Agrarbehörde FranceAgriMer und das Institut für Pflanzenbau (Arvalis) zogen diese Woche für Frankreich eine vorläufige Erntebilanz, und die fällt hinsichtlich der Erträge sowie Qualitäten vor allem für die Hauptproduktionsgebiete im Zentrum und Nordosten des Landes wenig günstig aus, berichtet Agra-Europe.
Die landesweite Weichweizenernte wird auf 29,1 Millionen (Mio.) t geschätzt, das wären um 11,8 Mio. t oder 29 Prozent (%) weniger als in der guten Vorsaison und deutlich weniger als im Fünfjahresmittel.
Auch die bereits abgeschlossene Wintergerstenernte ergibt ein schwaches Bild. Die Produktion soll gegenüber dem Vorjahr um 22 % auf 7,8 Mio. t schrumpfen. Vielfach seien die Hektolitergewichte unterdurchschnittlich und bei den angebauten Winterbraugerstensorten der Eiweißgehalt zu hoch, so die Fachleute.
Nach der Schätzung von FranceAgriMer und Arvalis ist zudem bei Sommergerste ein Ernterückgang von 600.000 t auf 2,4 Mio. t zu erwarten und bei Hartweizen ein Minus von 400.000 t auf 1,4 Mio. t.
Auch weniger Raps erwartet
Kleiner als 2015 wird auch die französische Rapserzeugung sein. Bei einem Rückgang des durchschnittlichen Hektarertrages auf voraussichtlich 31 dt dürfte die Ernte mit 4,7 Mio. t rund 600.000 t geringer als letzte Saison ausfallen.
Auch die deutsche Ernte wurde nach unten korrigiert. Laut Dr. Olaf Zinke, Marktexperte beim agrarmanager, wäre trotz der Korrekturen der Prognosen die derzeit erwartete deutsche Weizenernte noch immer relativ gut. Allerdings verbessert die kleine und zudem qualitativ schwache französische Ernte die deutschen Exportmöglichkeiten erheblich.
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