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Ganzpflanzensilage

Nach früher GPS-Ernte Zwischenfrüchte oder Ackerfutter anbauen?

abgeerntetes Feld mit GPS-Roggen
am Montag, 28.06.2021 - 08:25 (Jetzt kommentieren)

Aktuell brummen die Häcksler und holen Roggen und Triticale vom Feld. Doch was danach anbauen, weil es für Mais schon zu spät ist?

Die Ernte von Getreide als Ganzpflanzensilage erreicht derzeit ihren Höhpunkt. Vielerorts ist das noch früh, für eine Zweitkultur wie Mais aber eher zu spät. Dennoch sollten die Flächen nach der Ernte nicht liegen bleiben, empfiehlt das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel. Die Berater geben Tipps zur Nachnutzung.

Zwischenfrüchte oder Ackerfutter?

Futter: Wo noch unbedingt Futter für Rindvieh benötigt wird, bietet sich die Aussaat passender Gräsermischungen an.

Humusaufbau: Zwischenfrüchte sind ideal, um Humus im Boden aufzubauen. Achten Sie dabei aber auf die Blühneigung der Kulturen! Sobald die Pflanzen in die Blüte gehen, beenden sie das Wachstum und nehmen kaum mehr Nährstoffe auf. „Der billige Senf ist sicher die schlechteste Wahl an Zwischenfrüchten für den frühen Saattermin“, sagen die DLR-Berater.

Zwischenfrüchte düren nur gedüngt werden, sofern sie nicht in roten Gebieten liegen (Ausnahme in roten Gebieten auf Zwischenfrüchten ohne Futternutzung: erlaubt ist Festmist von Huftieren oder Klauentieren oder Komposte mit höchstens 120 kg Gesamtstickstoff je Hektar). Beachten Sie die Hinweise zur Düngung von Zweit- und Zwischenfrüchten, beispielsweise von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Vorfruchtwirkung: Aber auch ohne Wirtschaftsdünger gibt es sinnvolle Möglichkeiten des Zwischenfruchtanbaus. Betriebe ohne Viehhaltung schaffen mit der Aussaat von Alexandrinerklee oder Persichem Klee eine gute Vorfrucht für Weizen oder Gerste.

Nicht am Saatgut sparen

Die Eifler Pflanzenbauberater empfehlen, eine ausreichende Zwischenfrucht zu etablieren. „Egal, welche Zwischenfrucht ausgesät wird, sparen Sie bitte nicht am Saatgut.“ Es sollten die für die jeweilige Kultur empfohlenen Saatstärken verwendet werden. „Nur dann ist mit einem guten Bestand zu rechnen, der das Bodenleben in Gang bringt und Unkräuter unterdrückt.“

Nach DLR-Empfehlungen sollte auf jeden Fall ein Stoppelsturz erfolgen. Die Aussaat der Zwischenfrüchte muss mit angepasster Bodenbearbeitung erfolgen. „Ein einfaches Ausbringen der Samen kann man sich sparen – das ist gut gemeint, aber schlecht gemacht.“

Für Rheinland-Pfalz empfohlene Mischungen für den Zwischenfruchtfutterbau und den Ackerfutterbau.

Mit Material von DLR Eifel
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