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Fusarium im Winterweizen: Jetzt auf DON-Gehalte achten

am Mittwoch, 06.07.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Der Weizen hat regional das Stadium Ende Milchreife (EC 77) erreicht. Wo jetzt Fusarium zu finden ist, sollte eine Einschätzung auf eine DON-Grenzwertüberschreitung stattfinden.

Wie das Dienstleistungszentrum (DLR) Westpfalz auf isip schreibt, ist im DLR-Gebiet praktisch in allen Beständen mehr oder weniger stark Septoria zu finden. Die Wirkung der Fungizide sei offensichtlich nicht immer ausreichend gewesen. Der Bekämpfungserfolg hänge dabei im Wesentlichen von der Terminierung der Fungizide ab.

Es zeige sich, dass oftmals zweifach behandelte Bestände vor allem auf dem 2. Blatt relativ stark befallen sind. Die Ursachen könnten unter anderem in

  • einem zu großen Spritzabstand von mehr als 4 Wochen liegen (Zuwachs der entsprechenden Blattetagen nicht ausreichend geschützt)
  • Entwicklungsstadien falsch eingeschätzt (nur im BBCH 33/32 wird auch das zweitoberste Blatt einigermaßen getroffen)
  • zu frühe Erstbehandlung (Kurativleistung der Folgebehandlung meist erst Anfang Juni)

Dagegen sehen die Einfachbehandlungen in dem Gebiet der DLR Westpfalz die in BBCH 39 (Blattapparat vollständig ausgebildet) mit den breit wirksamen Kombiprodukten gefahren wurden "aktuell deutlich besser aus".

Auf Fusarium achten

Bei der feuchten Blühwitterung kam es zudem regional zu Fusariuminfektionen, so das DLR Westpfalz weiter. Durch den Pilz kommt es zur Toxinbildung (Deoxynivalenon=DON). Der EU-Grenzwert für dieses Mykotoxin liegt bei unverarbeitetem Getreide bei 1.250 µg/kg. Ein Abschätzen des Befalls sei jetzt vom Landwirt gut möglich.

Vor allem Bestände nach Mais, die nicht mit einem Fusariumwirksamen Fungizid behandelt wurden, sollten kontrolliert werden. Aus Untersuchungen lasse sich Ableiten, dass bei einer normalen Bestandesdichte mit 4-5 Fusariuminfizierten Ähren/m² eine Grenzwertüberschreitung möglich ist.

  • Stärker befallene Schläge könnten gegebenenfalls als Biogassubstrat vermarktet werden.
  • Bei DON-Werten im niederen Bereich ist eine Verwertung in der Rinderfütterung noch am Besten möglich.

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