Das Preisniveau für Futtergerste ist derzeit um rund 5 Euro höher als Anfang Juni. Im Vergleich zum Vorjahr kostet eine Tonne in Hamburg sogar 21 Euro mehr als im Vorjahr. Für Futtergerste zur Anlieferung im September wurden dort in der Vorwoche 158 Euro geboten. Das war das der höchste Preis seit knapp zwei Jahren.
Hohe Gerstenpreise an den Exporthäfen
Am norddeutschen Großmarkt und Exporthafen Hamburg wurde Futtergerste am Donnerstag (20.07.) mit 155 Euro/Tonne gehandelt. Das waren 2 Euro niedrigere Preise als Anfang Juli, als immerhin 157 Euro geboten wurden. Anfang Juni hatte man für Futtergerste in Hamburg allerdings noch 150 Euro geboten und damit 5 Euro weniger.
Futterweizen wurde im Hamburg am Donnerstag mit 168 Euro notiert und damit 9 Euro niedriger als Ende Juni (177 Euro). Der Preisabstand zwischen Futterweizen und Futtergerste beträgt am Hamburger Exporthafen derzeit 13 Euro und ist damit deutlich kleiner als vor vier Wochen (24 Euro).
Höhere Preise in ganz Deutschland
An den wichtigsten ostdeutschen Handelsplätzten lagen die Gersten-Preise (ex Ernte) in dieser Woche zwischen 132 bis 133 Euro und zur Anlieferung im September zwischen 135 und 138 Euro.
Ab südwestdeutscher Station (Mannheim) notierte man für Futtergerste zuletzt Preise (ex Ernte) von 137 bis 142 Euro. Die Preise franko Mannheim lagen (ex Ernte) zwischen 134 und 137 Euro.
Am Großmarkt in München lagen die Preisangebote für Futtergerste (ab Station) in dieser Woche zwischen 133 und 136 Euro.
EU-Kommission: 2017 kleinste Gerstenernte seit 2012
Die Europäische Kommission schätzt die Gerstenernte 2017 in ihrer Juli-Prognose nur noch auf 57,04 Millionen Tonnen. Im Vergleich zur vorigen Schätzung (59,5 Millionen Tonnen) wurde die Erntemenge 2017 damit nochmals sehr deutlich um 2,5 Millionen Tonnen oder 4,1 Prozent nach unten korrigiert. Im längerfristigen Vergleich wäre die für 2017 erwartete Produktionsmenge somit die kleinste europäische Gerstenernte seit der sehr schwachen Ernte 2012 (54,3 Millionen Tonnen).
Verantwortlich für die kräftige Korrektur der Ernteschätzung ist die deutlich kleinere Produktion in Spanien. Beim üblicherweise drittgrößten europäischen Gerstenproduzenten (nach Frankreich und Deutschland) hat eine extreme Trockenheit zu drastischen Ertragseinbußen geführt. Im Vergleich zur sehr guten Ernte 2016 soll die Produktion in Spanien um etwa 40 Prozent schrumpfen.
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