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Getreide

Futtergetreide: Diese Inhaltstoffe sollten Sie testen

am Donnerstag, 30.07.2015 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Anhand einer Getreideanalyse lässt sich der Futterwert korrekt ermitteln. Nur so können Sie die Futterration an den Bedarf ihrer Tiere anpassen. Welche Untersuchungen sinnvoll sind, lesen Sie hier.

Laut Fütterungsexperten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) unterscheidet sich beim Getreide - abhängig von der Sorte, Düngung und Standort - der Rohprotein- und  der Stärkegehalt.
 
Deswegen ist es wichtig für den Landwirt bei der Erstellung der Futterrationen die Qualitätsparameter seines Getreides zu kennen.

Diese Parameter werden beim Getreide untersucht

Das Untersuchungslabor LUFA Nord-West bestimmt anhand der NIRS-Methode (Nahinfrarot-Spektroskopie) unter anderem folgende Parameter beim Getreide:
  • Trockensubstanz
  • Rohprotein,
  • Stärke
  • Rohfaser
  • und Rohfett.
Neben dem berechneten Energiegehalt  erhalten Landwirte die berechneten Gehalte der Aminosäuren: Lysin, Methionin, Cystin, Threonin und Tryptophan.

Untersuchung auf DON und ZEA

Bei ungünstiger Witterung nimmt das Risiko des Befalls mit Fusariumpilzen zu. Diese Feldpilze können unter anderem die beiden Leittoxine Deoxynivalenol (DON) und  Zearalenon (ZEA) bilden.

Der Futterberaterin Andrea Meyer von LWK Niedersachsen zufolge belegen mehrjährige Untersuchungen, dass Weizen und Triticale deutlich stärker belastet mit Fusarium sind als Gerste und Roggen.
 
Laut  Meyer kann DON bei den Tieren  zu einer Reduzierung der Futteraufnahme und zu geringerem Wachstum führen.
 
ZEA soll in erster Linie Schäden in der Sauenhaltung verursachen. Das sind:
  • Erhöhte Umrauschquoten
  • Eierstockzysten
  • Geschwollene Scham
  • Aborte

Für Futtergetreide gibt es nur Orientierungswerte

Grenzwerte für Futtergetreide gibt es bisher nicht, sondern nur Orientierungswerte, schreibt die Futterexpertin. Werden diese unterschritten, wird die Gesundheit und die Leistung bei den Tieren nicht beeinträchtigt.
 
Für Schweine, die auf diese Mykotoxine sehr empfindlich reagieren, wurden je Kilogramm Futtermischung ein Milligramm (mg) DON und 0,25 mg Zearalemon festgelegt. Bei den Ferkel und Jungsauen liegt der Zearalenon-Wert beim 0,05 mg. Für Milchkühe liegt der DON-Gehalt bei maximal fünf mg/kg.

Untersuchungen auf Toxine

Bei Verdacht auf Toxine ist eine Futteranalyse empfehlenswert. Dabei sollten positive Befunde, die mittels 'Elisa-Test' ermittelt wurden, durch andere Methoden wie zum Beispiel 'High-performance liquid chromatography' (HPLC) abgesichert werden. 
Eine Elisa-Untersuchung kostet 30 Euro je Toxin und die HPLC-Methode 93 Euro.
 
Experten empfehlen je nach Partiegröße zwischen sieben bis 40 Einzelproben, aus denen eine bis vier Sammelproben (mindestens vier Kilogramm/Probe) erstellt werden.

Für Mutterkorn gilt ein Verschneidungsverbot

Solange es noch keine Grenzwerte für Fusarientoxine in Futtergetreide gibt, ist es möglich, kontaminiertes Futtermittel mit unbelasteten Partien zu verschneiden. Dies gilt allerdings nicht für Mutterkorn. Hier besteht ein Verschneidungsverbot. Belastetes Getreide darf nicht verfüttert werden.
 
Das Futtermittelrecht sieht einen Höchstgehalt von einem Gramm Mutterkorn je kg Getreidekörner vor. Grundsätzlich gilt, verdächtige Partien nicht in der Ferkelerzeugung einzusetzen. Eine Fusarienuntersuchung  mit Hilfe der Nahinfrarotreflexionsspektrokopie (NIRS ) kostet 27 Euro zzgl. MwSt.

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