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Pflanzenschutz

Gelbrost frühzeitig erkennen und Pflanzenschutzmittel sparen

am Donnerstag, 30.06.2016 - 13:15 (Jetzt kommentieren)

Fungizide sind nach den Herbiziden die am meisten verwendete Wirkstoffgruppe. Ein neues Projekt soll dazu beitragen, die Pflanzenschutzmenge zu reduzieren.

Im Fokus eines neuen Projektes steht die Entwicklung eines neuen Sensorsystems. Es soll ermöglichen, Pilzkrankheiten im Getreide frühzeitig zu erkennen. Speziell geht es um die Ermittlung von Gelbrost-Befall. Dabei sollen künftig gezielt nur die befallenen Partien behandelt werden.  Nach den Herbiziden sind Fungizide die am meisten eingesetzte Wirkstoffgruppe im Pflanzenbau. Durch das Projekt soll es gelingen, die Aufwandmenge an Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren.

Darauf setzt das FungiDetect-Forscherteam

Das Forscherteam von FungiDetect setzt dabei auf die Kopplung verschiedener sensorgestützter Ansätze.

  • Sensoren an Trägerfahrzeugen und an Koptern erfassen umfänglich Daten über den aktuellen Zustand des Pflanzenbestandes.
  • Ein Sensor unterhalb des Blattdaches soll Informationen zum punktuellen Auftreten eines Pilzbefalls sammeln.

Bei Getreide sind die älteren, unteren Blattetagen meist früher und stärker befallen als die jüngeren. Diesen Befall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen ist entscheidend, um eine rasche Ausbreitung der Pilzerkrankung zu verhindern.

Pilzbefall frühzeitig erkennen

"Den Pilzbefall in einem sehr frühen Stadium zu erkennen ermöglicht uns, mit minimaler Aufwandsmenge eine sehr effiziente Behandlung durchzuführen, ohne dass es zu Ertragseinbußen kommt, beschreibt Prof. Dr.-Ing. Cornelia Weltzien, Leiterin der Abteilung Technik im Pflanzenbau am ATB, die Erwartungen an das Projekt.

"Auf diese Weise können wir Ressourcen im Pflanzenbau bedarfsgerecht und gezielt einsetzen", so Weltzien weiter. Der zielgerichtete, sparsame Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Hilfe von Sensoren werde seit Jahren am ATB intensiv beforscht.

Gelbrost frühzeitig erkennen: Hintergrund zum Projekt

Partner im Forschungsverbund sind das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim, die Firmen Agri Con GmbH Jahna und TOSS Intelligente Messtechnik und Automatisierung GmbH Potsdam. Gemeinsam erarbeite sie in den kommenden drei Jahren eine praxistaugliche Lösung. Diese soll dem Landwirt bei einer notwendigen Fungizidspritzung Entscheidungsunterstützung bieten.

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