1. Stickstoffgehalt im Korn
Der optimale Stickstoffgehalt in der Gerste richtet sich nach der Verwendung. Während für Futtergerste Stickstoffgehalte im Korn von über 2 Prozent ideal sind, liegt der Wert bei Braugerste mit 1,55 bis 1,85 Prozent deutlich darunter. Ein höherer Stickstoffgehalt im Gerstenkorn wird normalerweise durch eine hohe Aufnahme, eine hohe Umverteilung des Stickstoffs in der Kornfüllungsphase oder durch eine geringe Stärkeeinlagerung hervorgerufen. Stickstoffanwendungen haben einen starken Einfluss auf die Proteinkonzentration in der Gerste.
2. Feuchtegehalt
Der Feuchtgehalt sollte auch bei der Gerste 14 Prozent nicht überschreiten. Denn die zulässige Lagerdauer hängt im Wesentlichen vom Wassergehalt und der Temperatur der Körner ab. So ist zum Beispiel Getreide mit einem Feuchtegehalt von 16 Prozent und einer Temperatur von 18 Grad nur über 40 Tage lagerfähig, schreibt das Landesministerium Sachsen.
3. Hektolitergewicht
Das Hektolitergewicht (HLG) leigt laut Yara.de idealerweise bei 65 kg/hl. Ob das Hektolitergewicht den tatsächlichen Futterwert des Getreides wiedergibt, ist zweifelhaft, wie Dr. Wolfgang Sommer und Josef Möllering von der Landwirtschaftskammer in Münster erläutert.
In der Schweinefütterung wird beispielsweise den wertbestimmenden Inhaltsstoffen des Getreides große Bedeutung beigemessen. Das sind die Rohnährstoffe wie Rohprotein mit den darin enthaltenen Aminosäuren, Rohfett, Stärke, Rohfaser und hieraus resultierend letztlich der Energiegehalt, der als Umsetzbare Energie (ME-Schwein) angegeben wird. All diese Kriterien lassen sich aber nicht im Entferntesten über das HLG erfassen, so dass dieses Maß mehr als fragwürdig sei.
4. Tausendkorngewicht
Das Tausendkorngewicht sollte bei der Gerste zwischen 45 bis 48 Gramm liegen. Der wichtigste Einflussfaktor für die Korngröße und das spezifische Gewicht von Gerste ist die Länge der Kornfüllungsphase - je länger diese ist, umso größer werden die Gerstenkörner. Der Zeitpunkt der Aussaat ist der entscheidende Bewirtschaftungsfaktor mit dem größten Einfluss. Verzögerungen können zu sehr schlechter Getreideentwicklung führen, die sich auf die Getreidequalität auswirkt.
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