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Pflanzenschutz

Getreide: Fungizide und Wachstumsregler jetzt planen

Fungizidbehandlung in Weizen
am Dienstag, 10.04.2018 - 08:13 (Jetzt kommentieren)

Anfällige Sorten sollten jetzt besonders auf Mehltau und Gelbrost kontrolliert werden. Erster Befall ist festgestellt worden. Planen Sie jetzt die Behandlungen.

Weizen und Triticale befinden sich vielfach in BBCH 25 bis 29. Richtige Spätsaaten sind noch zurück. In milden Lagen und in weit entwickeltem, wüchsigem Weizen sollten erste Wachstumsreglereinsätze in der sonnig-warmen Phase mit 0,8 bis 1,5 l/ha CCC erfolgen.

Triticale sollte nicht vor dem Beginn des Schossens (BBCH 30) behandelt werden, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Mehltau: Vorsicht bei empfindlichen Sorten

Mit ansteigenden Temperaturen erwärmt sich der Boden zügig und Stickstoff wird mobilisiert. Das birgt eine höhere Mehltaugefahr.

Daher gilt trotz aktuell entspannter Mehltausituation weiterhin: In Beständen mit frischen weißen Mehltaupusteln und anfälligen Sorten wie Bergamo, Elixer oder Tobak empfiehlt sich der Einsatz von z.B. 0,2 l/ha Talius + 0,3 l/ha Corbel und in Triticale (v.a. im Cedrico) 0,2 l/ha Talius + 0,5 l/ha Ceralo.

Erster Gelbrostbefall beobachtet

Ersten stärkeren Gelbrost hat die LWK NRW im Münsterland in der Sorte Barolo beobachtet. Auch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz berichtet von Befall aus der Eifel: „In fast allen Triticalebeständen haben wir Gelbrost entdeckt.“

Befall ist meist auf den alten Blättern zu finden. In günstigen Lagen, wo die Triticale bereits das Stadium 31 erreicht hat, findet man den Gelbrost auch auf jüngeren Blättern.

Mit der strahlungsreichen Witterung sollten die Bestände kontrolliert werden und bei Ausgangsbefall 0,6 bis 0,8 l/ha Orius oder gegen Mehltau und Rost 0,6 bis 0,8 l/ha Ceralo ggf. + 0,2 l/ha Talius zugesetzt werden.

Solange der Befall von Gelbrost und Mehltau auf den älteren unteren Blättern bleibt, sollte mit einer Behandlung bis ins Stadium 31/32 gewartete werden. Zu diesem Termin kann die Bekämpfung gemeinsam mit dem Wachstumsregler und eventuell mit einer Halmbruchbehandlung erfolgen.

Wachstumsregler nicht vor dem Einknotenstadium

Gerste hat deutlich an Wuchs gewonnen. In milden Lagen und nicht zu später Saat ist das Bestockungsende erreicht.

Wachstumsregler sind aber generell nicht vor dem Ein-/Zweikontenstadium zu BBCH 31/32 zu platzieren. Jetzt stehen zunächst in Frühsaaten in milden Lagen des Rheinlands erste Maßnahmen an. Die Wasserversorgung ist aktuell, selbst auf leichten Böden gut. Die Maßnahmen sind daher verträglich.

Je nach Standort, Bestandesentwicklung, Lageranfälligkeit der Sorte und Witterung, bieten sich für die erste Wachstumsreglermaßnahme Moddus bzw. andere Trinexapac-Produkte (außer Moddevo) mit Aufwandmengen von 0,4 bis 0,6 l/ha an.

Auch Prodax mit Aufwandmengen analog zum Moddus kann nach Versuchs- und letztjährigen Praxiserfahrungen gut eingesetzt werden. Gute Wirkungen sind nur bei ausreichend warmer (>12 °C) und strahlungsreicher Witterung zu erwarten, die nicht nur am Behandlungstag, sondern auch für mehrere Tage nach der Behandlung vorherrscht.

Mit Material von LWK NRW, DLR Eifel
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